Die Idee ist nicht neu, in Berlin sorgte sie schon vor fünf Jahren für Wirbel. Trotzdem ist der Ansatz in Fachkreisen noch immer heftig umstritten. Einige fürchten ein "Überwachungsinstrument" für Lehrer. Andere ärgern sich, dass die Regel nur für Referendare gelten soll: Gerade die Lehrer, die seit Jahren im immer gleichen Trott arbeiteten, müssten kein Feedback einholen. Hier lesen Sie, was Befürworter und Gegner sagen - und in welchen Punkten sie sich einig sind.
"Die Schüler und ihr Lernerfolg stehen im Mittelpunkt des Unterrichts. Es ist sehr wichtig, sie ernst zu nehmen, sie an der Weiterentwicklung des Unterrichts zu beteiligen - und sich Rückmeldungen von ihnen zu holen.
Es geht dabei aber ganz klar nicht um Benotung. Eine Benotung der Lehrer durch die Schüler findet in Bayern nicht statt. Ein Schüler-Feedback ist vielmehr eine geplante und systematische, in der Regel schriftliche Rückmeldung zu bestimmten Fragen wie etwa Verständlichkeit und Strukturierung des Unterrichts.
Für viele Lehrkräfte in Bayern ist es schon jetzt selbstverständlich, sich Feedback von Schülern zu holen. An den Berufsschulen ist das fester Bestandteil des Qualitätsmanagements, und generell ist das Thema Feedback schon in der Lehrerausbildung aller Schularten verankert. Der kompetente Umgang mit Schüler-Feedback stärkt den einzelnen Lehrer und hilft, die Unterrichtsqualität weiter zu verbessern.
Die Referendare sollen die Rückmeldungen der Schüler mit einem Lehrer ihrer Wahl besprechen, aber sie fließen selbstverständlich nicht in ihre Staatsexamensnote ein. Ziel ist es schließlich, dass die angehenden Lehrkräfte ein Schüler-Feedback zur Weiterentwicklung des eigenen Unterrichts gerne einsetzen.
Wenn Referendare schon in ihrer Ausbildung lernen, gut mit Schüler-Feedback umzugehen und es für sich zu nutzen, dann wird die Feedback-Kultur in den Schulen nach meiner Überzeugung nachhaltig gestärkt."
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