Aus dem palästinensischen Viertel heraus waren zuletzt mehrfach Brandsätze und Steine auf das jüdische Nachbarviertel geworfen worden. Drei Bewohner von Dschabal Mukaber hatten bei zwei verschiedenen Attacken in Jerusalem am Dienstag drei Israelis getötet, bevor sie von israelischen Sicherheitskräften erschossen wurden. Am Samstag wurde ein 16-jähriger Palästinenser an einem Kontrollposten bei Dschabal Mukaber nach einer Messerattacke auf israelische Grenzschützer erschossen.
In Israel tötet derweil ein mutmaßlicher Palästinenser an einer Bushaltestelle einen israelischen Soldaten und verletzte zehn weitere Menschen. Der mit einer Pistole und einem Messer bewaffnete Attentäter feuerte im Busbahnhof der südisraelischen Stadt Beerscheba auf die Opfer, wie die Polizei mitteilte. Unter den Verletzten seien vier weitere Soldaten. Der Angreifer wurde von der Polizei erschossen.
Ein unbeteiligter Afrikaner wurde von den Sicherheitskräften fälschlicherweise für einen Komplizen des Attentäters gehalten und angeschossen, außerdem wurde er von einem wütenden Mob angegriffen. Der 26-Jährige starb später an seinen schweren Verletzungen, wie die Polizei mitteilte. Der Eritreer, der zur Verlängerung seines Arbeitsvisums nach Beerscheba gereist war, hatte sich zufällig im Busbahnhof aufgehalten, als dort der Anschlag geschah.
Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen, wie dutzende Passanten um den am Boden liegenden Mann stehen und ihn beschimpfen. Mehrfach versetzen Männer dem Verletzten schwere Tritte. Die Rettungssanitäter kümmerten sich, wie die Videos augenscheinlich belegen, zunächst um die vielen weiteren Verletzten, aber nicht um den Eritreer. Die Polizei erklärte, sie wolle die Beteiligten an den Misshandlungen ermitteln und strafrechtlich verfolgen. "Wir nehmen diesen Vorfall sehr ernst und werden niemandem erlauben, das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen."
Seit Monatsbeginn werden Israel, das annektierte Ost-Jerusalem und die besetzten Palästinensergebiete von einer Gewaltserie erschüttert, in der bereits acht jüdische Israelis sowie mehr als vierzig Palästinenser und in Einzelfällen arabische Israelis getötet wurden.
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