Erdogan hatte der EU bereits erklärt, dass er mindestens drei Milliarden Euro aus europäischen Steuergeldern erwarte.
Bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sagte Merkel, es bestehe ein gemeinsames Interesse beider Länder an einer politischen Lösung des Syrien-Konfliktes: Dazu gehöre auch die Bewältigung der Flüchtlingsbewegungen. Erdogan erklärte, er habe mit Merkel die Notwendigkeit des Kampfes gegen „terroristische Organisationen“ gesprochen. Dazu zählt Erdogan auch die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK. Allerdings zählen in Syrien auch von der PKK unterstützten Kurdenmilizen zu den Gegnern der Extremistengruppe Islamischer Staat (IS). Die Türkei kämpft seit Monaten gegen die Kurden im Nordirak und in Syrien. Erdogan hatte bereits von der EU die Unterstützung für diesen Kampf zur Bedingung für seine Kooperation bei den Flüchtlingen gemacht.
Eine Stellungnahme Merkels oder der EU zu den militärischen Aktivitäten der Türkei gegen die Kurden in- und außerhalb der Türkei ist nicht überliefert. Zuletzt war der Chef der kurdischen Parlamentspartei verhaftet worden. Was genau Merkel mit Erdogan besprochen hat, ist unklar.
Für das türkische Entgegenkommen sei Deutschland bereit, die Liberalisierung der Einreisevorschriften für Türken zu unterstützen, sagte Merkel. Sie versprach auch, den auf der Stelle tretenden Beitrittsprozess der Türkei zur EU anzuschieben. Zudem stellte die Kanzlerin bereits von der EU signalisierte Finanzhilfen in Aussicht, da die Türkei mit rund zwei Millionen Flüchtlingen eine größere Last trage als jedes europäische Land.
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