Samuel L. Jackson: “Ich war ein beschissener Drogensüchtiger“

  02 Juli 2016    Gelesen: 900
Samuel L. Jackson: “Ich war ein beschissener Drogensüchtiger“
Als Kinostar ist Samuel L. Jackson weltberühmt. Nun hat er in einem Interview über seine Drogensucht zu Beginn seiner Karriere gesprochen - und wie ihm seine Tochter und seine Frau halfen.
Mal kämpfte er als Mace Windu mit dem Lichtschwert gegen die dunkle Seite der Macht, mal killt er als knallharter Gangster Jules die Gegner seines Bosses, dann wieder kämpft er als Superagent Nick Fury gegen den Weltuntergang: Auf der Leinwand ist Samuel L. Jackson ein Supermann.

Während der BET-Awards in dieser Woche sprach Jackson aber über die Schattenseiten seiner Karriere - die Drogensucht. Nun hat er in einem Gespräch mit dem "Guardian" nachgelegt. "Ich war ein beschissener Drogenabhängiger", sagte er der Zeitung.

Bei den BET-Awards hatte Jackson einen Preis für sein Lebenswerk bekommen und in einer bewegenden Rede von einer Episode seiner Drogensucht erzählt, bei der seine damals achtjährige Tochter und seine Frau LaTanya Richardson ihn nach einem Crack-Absturz in der gemeinsamen Küche inmitten von Drogen entdeckt hatten.

"Sie fanden mich ohnmächtig auf dem Boden, nachdem ich von einem Junggesellenabschied gekommen war. Sie steckten mich am nächsten Tag in einen Entzug und unterstützten mich. Sie geben mir jeden Tag einen Grund, daran zu arbeiten."

Kein Fuß auf die Bühne ohne Drogen

Vor seinem Aufstieg zum Weltruhm hatte Jackson jahrelang als vielbeachteter Darsteller auf Theaterbühnen in New York gestanden. Doch die Drogensucht war seine ständige Begleiterin gewesen, seit er in den Sechzigerjahren an der Hochschule begonnen hatte, mit Substanzen zu experimentieren. Alkohol, Marihuana und LSD waren der Einstieg, bevor er auf Crack umstieg.

Vor seinem Entzug 1991, seit dem er clean ist, habe er nie einen Fuß auf eine Bühne gesetzt, ohne Drogen zu nehmen. Die Sucht sei damals das einzige gewesen, das ihn abgehalten habe, sein volles Potenzial zu entfalten, sagte Jackson dem "Guardian". "Danach flog die Türe mit einem Knall auf."

Seine Frau LaTanya Richardson sei schon damals seine schärfste Kritikerin gewesen. Sie habe ihm gesagt, wie begabt er sei, dass sein Schauspiel aber schal bliebe. Die Kritik habe er erst verstanden, als er den Drogen abgeschworen habe.

"Zuvor habe ich immer Sachen auf der Bühne gemacht und auf die Reaktion des Publikums gewartet", sagte der 67-Jährige im Interview. "Als ich in der Lage war, das alles zu ignorieren und mich auf die anderen Menschen auf der Bühne zu konzentrieren, konnte ich endlich zu dem erblühen, der ich heute bin."


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