Dallas-Attentäter handelte allein

  09 Juli 2016    Gelesen: 657
Dallas-Attentäter handelte allein
Immer mehr Details über den mutmaßlichen Polizistenmörder von Dallas werden bekannt. Die Empörung über rassistische Polizeigewalt trieb ihn nach eigenen Angaben an. Wann er sich jedoch derart radikalisierte, bleibt ein Rätsel.
Der mutmaßliche Täter der Attacke auf US-Polizisten in Dallas war ein aus Afghanistan zurückgekehrter Reservist der US-Armee. Wie das US-Verteidigungsministerium mitteilte, war Micah Xavier Johnson von November 2013 bis Juli 2014 am Hindukusch im Einsatz. Insgesamt gehörte der der Armee sechs Jahre an. Für seinen Dienst erhielt er mehrere Auszeichnungen.

In US-Medien wurde der 25-jährige Johnson als der Hauptschütze bei dem Angriff in Dallas genannt, bei dem fünf Polizisten getötet wurden. Der Tatverdächtige wurde von der Polizei mit Hilfe eines ferngesteuerten Roboters getötet, nachdem er sich stundenlang in einer Parkgarage verschanzt hatte.

Über Johnsons familiären Hintergrund ist bislang nicht viel bekannt. US-Medienberichten zufolge hatte er eine weiße Stiefmutter. Zuletzt lebte er allein in Mesquite, einem Vorort von Dallas. Dort galt er als freundlicher, aber unauffälliger Nachbar, wie Anwohner Reportern berichteten. Er arbeitete demzufolge als Zimmermann und Tischler gehörte aber weiter der Armeereserve an. Bis zu seiner Tat am Donnerstag war Johnson offenbar noch nie ernsthaft mit dem Gesetz in Konflikt geraten.

Black-Power-Gruß bei Facebook

Laut der Aussage von Polizeichef David Brown sagte Johnson vor seinem Tod, er sei über die jüngsten Fälle von Polizeigewalt, bei der Schwarze getötet wurden, "erschüttert" gewesen. Er habe "Weiße töten" wollen, "vor allem weiße Polizisten", fügte Brown hinzu. Johnson sagte demnach, dass er allein gehandelt habe und zu keiner Organisation gehöre. Auch die Ermittler sehen bislang keine Hinweise, dass er in Verbindung mit irgendeiner Terrorgruppe gestanden habe.

Auf Facebook postete Johnson in der Vergangenheit Fotos, die ihn unter anderem mit gereckter Faust, dem Gruß der Plack-Power-Bewegung zeigen. Seinen Amoklauf hatte Johnson offenbar vorbereitet. Wie Medien unter Berufung auf Ermittler berichten, trug er während der Tat eine Schutzweste. Er hatte sowohl ein halbautomatisches Sturmgewehr als auch eine Pistole dabei.

Quelle: n-tv.de

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