50 Menschen schweben in Lebensgefahr

  16 Juli 2016    Gelesen: 452
50 Menschen schweben in Lebensgefahr
François Hollande besucht Nizza und verkündet eine weitere traurige Nachricht - die Zahl der Verletzten, die nach dem Anschlag noch in Lebensgefahr sind, ist riesig. Er ruft die Nation zum Zusammenhalt auf: "Dieser Kampf wird ein langer sein."
Zum dritten Mal nach Charlie Hebdo und der Pariser Anschlagsserie vom November muss François Hollande einen Ort des Schreckens besuchen. In Nizza vermeldet der französische Präsident schockiert: "50 Menschen schweben zwischen Leben und Tod". Die Zahl der derzeit 84 Opfer könnte somit noch einmal ansteigen. Sichtlich bewegt dankt Hollande den Einsatzkräften von Gendarmerie, Polizei und Rettung.

Hollande hatte sich zuvor im Krankenhaus von Nizza selbst ein Bild gemacht: "Ich habe gesehen, was die Ärzte in der Notaufnahme leisten. Ärzte, die die ganze Nacht gearbeitet und operiert haben, um Leben zu retten. Nicht alle konnten gerettet werden, aber alles ist dafür getan worden."

Bluttat beim "Fest der Freiheit"

Kurz nach dem Ende der Fußball-EM scheint das Datum des französischen Nationalfeiertags für Hollande perfide gewählt: "Warum der 14. Juli? Weil er das Fest der Freiheit ist", so der Präsident. Rund 30.000 Menschen waren am Anschlagsort versammelt. Unzählige Kinder waren auf dem Fest, 50 von ihnen liegen verletzt im Krankenhaus. "Die kleinen Kindern wollten zusammen mit ihren Eltern ein Feuerwerk sehen, um Freude zu erleben. Stattdessen hat sie der Tod getroffen, die Gewaltsamkeit eines Einzeltäters, vielleicht einer Gruppe." Der Präsident spricht in seiner Rede in Nizza nicht nur über die körperlich Versehrten, sondern auch über die vielen traumatisierten Menschen, die diese Bilder der Verletzten und Toten vor sich haben und nicht vergessen werden.

"Ich werde nicht weichen"

Gleichzeitig blickt Hollande auf die Täter und auf den Terror, der Frankreich immer wieder heimsucht. Drei Mal binnen eineinhalb Jahren sterben unzählige Menschen durch Anschläge - und Frankreichs Regierung ist seitdem im Krisenmodus. "Eine weitere Lehre, die wir ziehen müssen nach den vielen Attentaten ist - dieser Kampf wird lang sein, denn wir haben einen Gegner, der weiter zuschlagen wird in den Ländern, bei den Völkern, die als Kernwert die Freiheit haben."

Der französische Präsident beschwört zum wiederholten Mal den Zusammenhalt der Nation, vielleicht auch, um sich selbst Mut zuzusprechen, diesen Terror zu beenden: "Ich werde nicht weichen, wenn es darum geht die richtige Antwort zu finden auf diese Herausforderung und werde alle Mittel bereitstellen. Es ist dieser Zusammenhalt, diese Kraft, an die ich heute einen Appell richte in Nizza, damit Frankreich stärker hervorgeht aus dieser Situation. Die Terroristen wollen uns übel mitspielen - sie sind das Übel, aber wir werden zusammenstehen und sie besiegen."

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