NBA sagt Spiel aus Protest gegen Transgender-Gesetz ab

  23 Juli 2016    Gelesen: 741
NBA sagt Spiel aus Protest gegen Transgender-Gesetz ab
Die Basketball-Liga NBA will ihr All-Star-Game nicht in North Carolina abhalten. Es widerspreche ihren Werten, dass Transgender dort Toiletten nicht frei wählen dürfen.
Wegen des umstrittenen sogenannten Toiletten-Gesetzes für Transgender will die nordamerikanische Basketball-Profiliga (NBA) ihr All-Star-Game 2017 nicht in der Stadt Charlotte austragen. Die NBA verweist darauf, dass Vielfältigkeit und gesellschaftliche Eingliederung grundlegende Prinzipien der Liga seien. "An dem Ort, wo wir uns entscheiden, das All-Star-Game zu feiern, sollten diese Werte geehrt werden", sagte der NBA-Bevollmächtigte Adam Silver. Die NBA hoffe, dass das Spiel 2019 in Charlotte ausgetragen werden könne, mit der Schlussfolgerung, dass das Gesetz bis dahin abgeschafft werden müsse.

Im US-Bundesstaat North Carolina werden Transgender gezwungen, öffentliche Toiletten nach ihrem auf der Geburtsurkunde festgelegten Geschlecht zu benutzen. Verantwortlich dafür ist ein kürzlich verabschiedetes Gesetz, das es Kommunen unmöglich macht, eigene Antidiskriminierungsmaßnahmen umzusetzen. Es hatte im ganzen Land für politische Debatten gesorgt.

Ein neuer Austragungsort stehe noch nicht fest, teilte die NBA mit. Nach Medienberichten in den USA sind nun New York, Chicago und New Orleans im Gespräch.

Der republikanische Gouverneur von North Carolina, Pat McCrory, bezog sich in einem Statement nicht direkt auf die NBA, sagte aber, dass unter anderem die "Sport- und Unterhaltungselite" die Gesetze des Bundesstaats falsch dargestellt habe. Sie mache die Bürger von North Carolina schlecht, "nur weil die meisten Menschen glauben, dass Jungen und Mädchen Schultoiletten, Umkleideräume und Duschen ohne das andere Geschlecht benutzen sollten". Er kritisierte, dass Unternehmen und Organisation ihren politischen Willen auf die Gesellschaften aufzwängen, in denen sie tätig seien und so den demokratischen Prozess umgingen.

Der Vorsitzende der gemeinnützigen Organisation Equality North Carolina, der auch im Kongress des Bundesstaats sitzt, lobte das Signal, dass die NBA sende, indem sie ihr All-Star-Game in Charlotte absage. "Die Schuld für den wirtschaftlichen Schaden von 100 Millionen Dollar und die Auswirkungen für die Stadt Charlotte und den Bundesstaat liegt bei der McCrory-Maschinerie," sagte Chris Sgro der New York Times über den Gouverneur. Das All-Star-Game der NBA gilt als äußerst profitabel für den Austragungsort.

Ausgerechnet der frühere Basketball-Superstar Michael Jordan wollte als Manager und Mehrheitseigentümer der Charlotte Hornets das Event in seine Stadt holen. Er äußerte Verständnis für die Entscheidung, sei aber dennoch "enttäuscht".


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