Japan: Mindestens 19 Tote bei Messerattacke nahe Tokio
Die Polizei in Sagamihara nahm eigenen Angaben zufolge einen Tatverdächtigen fest. Es handle sich um den 26-jährigen Japaner Satoshi U., der sich kurz nach der Tat selbst gestellt und die Attacke gestanden habe. Er soll eigenen Angaben zufolge bis zum Februar dieses Jahres in dem Wohnheim für Menschen mit Behinderung angestellt gewesen sein und in Sagamihara wohnen.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen Offiziellen der Stadt berichtet, war der Verdächtige am 19. Februar zwangsweise in klinischer Behandlung gewesen. Er hatte demnach erklärt, er wäre bereit, Behinderte zu töten, wenn die Regierung es erlauben würde. Nach dem Zwangsaufenthalt sei der Mann dann im am 2. März wieder entlassen worden.
Ein Sprecher der Regierung sagte, die Polizei habe keine Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund der Tat. Sie sei "sehr tragisch und schockierend". Polizei und Regierung würden gemeinsam hart dafür arbeiten, ein vollständiges Bild der Geschehnisse zu bekommen.
Die US-Regierung sei entsetzt über die "abscheuliche Attacke", heißt es in einer Mitteilung, die vom Weißen Haus veröffentlicht wurde. "Es kann niemals eine Ausrede für solche Gewalt geben, aber die Tatsache, dass diese Attacke in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderungen stattgefunden hat, macht es nur noch abstoßender und sinnloser."
In der Anlage Tsukui Yamayuri-en ist Platz für bis zu 160 Menschen. Ende April lebten dort nach japanischen Medienangaben 149 Bewohner im Alter zwischen 19 und 75 Jahren. Die Stadt Sagamihara liegt in der Präfektur Kanagawa und rund 40 Kilometer südwestlich von Tokio.
Quelle : spiegel.de