Nach EU-Entscheid: HSH droht der Ramsch-Status

  22 Oktober 2015    Gelesen: 481
Nach EU-Entscheid: HSH droht der Ramsch-Status
Die Aussichten für die Bonität der HSH Nordbank seien negativ, so die Ratingagentur Fitch. Nur der finanzielle Rückhalt der Steuerzahler rechtfertige die bisherige Einstufung. Momentan liegt die HSH nur eine Stufe über dem „Ramsch“-Status.
Der HSH Nordbank droht nach ihrer von der EU geforderten Privatisierung eine Einstufung als „spekulatives Investment“. Die Ratingagentur Fitch hält es nicht für wahrscheinlich, dass die von der Schifffahrtskrise beeinträchtigte HSH von einer anderen Landesbank übernommen wird, wie sie am Mittwoch mitteilte. Denn die Landesbanken könnten das von der HSH betriebene Geschäft mit Hypotheken- und Schiffskrediten auch aus eigener Kraft ausbauen. Zudem seien sie zum Teil noch dabei, ihre eigenen Altlasten zu bewältigen. Deshalb werde die Finanzkraft eines Käufers der HSH voraussichtlich nicht ausreichen, um ihr „BBB-„-Rating dann noch zu rechtfertigen.

Die Aussichten für die Bonität seien damit negativ. Nur der finanzielle Rückhalt der Stadt Hamburg und des Landes Schleswig-Holstein rechtfertige die bisherige Einstufung. Sie liegt nur eine Stufe über dem „Ramsch“-Status, der die Verbindlichkeiten des Emittenten als „spekulativ“ qualifiziert.

Die Ratingagentur Moody’s will sich dagegen nicht festlegen. Die Entwicklungen der nächsten 12 bis 18 Monate und ihre Auswirkungen auf das zunächst mit „Baa3“ bestätigte Rating der HSH seien im Moment nicht abzusehen. „Baa3“ ist bei Moody’s ebenfalls die niedrigste Stufe als sicher bewerteter Anlagen.

Die EU-Kommission hatte am Montag die Weichen für den Umbau des Geldhauses gestellt. Es soll zunächst von Altlasten befreit und anschließend privatisiert werden. Dafür gibt die EU den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein bis 2018 Zeit. Gelingt der Verkauf nicht, muss das Finanzinstitut abgewickelt werden. Die HSH hatte sich am Montag mit der EU-Kommission verständigt. Für die Finanzkraft der HSH selbst sei der Schritt positiv, weil sie von faulen Papieren entlastet werde und die Gebühren für die Staatshilfen drastisch reduziert würden, erklärte Fitch. Die Aussichten für das Finanzkraft-Rating („b“) seien positiv.

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