Das IOC habe mit Bach an der Spitze für Harting "eine neue Enttäuschungsdimension erreicht", meinte der Berliner, die Entwicklungen der vergangenen Tage, ein russisches Team trotz der Beweise für ein systematisches und staatlich geschütztes Dopingsystem nach Rio zu lassen, sei "einfach peinlich". Dass die russischen Leichtathleten im Gegensatz zu Athleten anderer Sportarten international weiter gesperrt sind, bezeichnete Harting als "richtige Maßnahme. Das ist vielleicht ein Weckruf."
Der Welt- und Europameister bedauerte außerdem den Ausschluss der russischen Whistleblowerin Julia Stepanowa. Sie hatte wichtige Aufklärungsarbeit geleistet, von den Spielen. "Das ist nicht rechtens. Sie hat so viel Schaden für die Leichtathletik-Welt abgewendet. Ihr Start wäre ein Schlag ins Gesicht von Herrn Putin gewesen. Deshalb findet das nicht statt", sagte der Diskuswerfer.
Harting hatte sich kurz nach dem Saisonende 2014 im Training einen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen und die komplette Saison 2015 verpasst. Wegen eines Muskelfaserrisses im Brustmuskel und einer Entzündung im rechten Knie musste er zudem im Frühling im Training kürzer treten. Trotzdem peilt der Weltmeister von 2009 bis 2013 am Zuckerhut wieder Gold an. "Die anderen Jungs kochen auch nur mit Wasser - hoffentlich", sagte Harting.
Tags: