10 Gründe, warum Michelle Obama die beste Präsidentin wäre

  28 Juli 2016    Gelesen: 558
10 Gründe, warum Michelle Obama die beste Präsidentin wäre
Sie ist auf Snapchat aktiv, schlagfertig und besitzt Humor, Geist und Mut zur politischen Haltung. Die First Lady lässt Clinton und Trump alt aussehen – genau wie ihren eigenen Ehemann.
Schade, dass Michelle Obama nicht die nächste US-Präsidentin werden kann! Das war die einhellige Meinung nach einer erneuten fulminanten Ansprache, die die 52-jährige First Lady auf dem Parteitag der Demokraten am Dienstagabend hielt und die als inhaltlich perfekt bejubelt wurde. Michelle glänzte in einem royalblauen Kleid und stellte alle in den Schatten – inklusive Hillary.

Aber in den vergangenen acht Jahren gab es zahlreiche dieser Wow-Momente, in denen sich nicht nur US-Amerikaner wünschten, dass Michelle die nächste Präsidentin der Vereinigten Staaten werden könnte.

Hier eine Übersicht ihrer zehn schönsten, bewegendsten und inspirierendsten Momente aus den vergangenen Jahren:

1. Michelles Leidenschaft als Rednerin

Sollen unsere Kinder in einem Amerika aufwachsen, das von Donald Trump regiert wird? Das war der Leitgedanke der flammenden Rede, die die zweifache Mutter auf der Bühne in Philadelphia hielt. Denn sie sprach nicht als Gattin des amtierenden Präsidenten, sondern als berufstätige Frau und Mutter.

"Wegen Hillary Clinton halten es meine Töchter für selbstverständlich, dass eine Frau Präsidentin der Vereinigten Staaten werden kann", verkündete Michelle.

"In der Wahl geht es nicht um links oder rechts, um Demokrat oder Republikaner", sagte sie. "Es geht darum, wer die Macht hat, die nächsten vier oder acht Jahre unserer aufwachsenden Kinder zu gestalten. Kinder, die auf dem Schulweg Angst vor Gangs haben. Die nicht wissen, ob sie aufs College gehen dürfen. Deren Eltern kein Wort Englisch sprechen, die aber trotzdem große Träume haben. Es gibt nur eine, der ich zutraue, diese Aufgabe zu meistern. Und das ist unsere Freundin Hillary Clinton." Ein Lob aus Michelles Mund hat weit mehr Gewicht als das von Clintons Gatten Bill.

"Wir wurden alle gleich erschaffen", plädierte Michelle außerdem. "Alle sind ein Teil der großen amerikanischen Geschichte. Und ein Präsident sollte dafür einstehen." Damit meinte sie zwar Donald Trump, erwähnte den republikanischen Präsidentschaftsbewerber in der rund 14-minütigen Rede jedoch kein Mal namentlich.

Die USA könnten keinen Präsidenten gebrauchen, der der Meinung sei, die Probleme des Landes ließen sich auf Tweet-Länge herunterbrechen, so Michelle. Sie forderte: "Ein Präsident hat nur eine Aufgabe: Etwas Besseres für unsere Kinder zu hinterlassen." Ein international umjubelter Appell, mit dem sie als First Lady auf Augenhöhe mit ihrem Ehemann Barack Obama in die Geschichte eingehen dürfte.

2. Michelles Humor und ihr Gesangstalent

Auch beim legendären "Carpool Karaoke" in der "Late Late Show" des britischen Comedians James Corden war Michelle Gast. Im Juli nahm die First Lady auf seinem Beifahrersitz Platz und bewies ihr umwerfendes Rap- und Gesangstalent. Nebenbei plauderte sie aus dem Nähkästchen. In siebeneinhalb Jahren als First Lady habe sie erst einmal auf dem Beifahrersitz gesessen – als ihre älteste Tochter Malia den Führerschein bestand. Sie freue sich auf die Rückkehr zur Normalität nach dem Ende der Amtszeit ihres Gatten.

Natürlich setzte sich Michelle nicht ganz ohne politisches Gewicht in den SUV: Sie bekam prominente Unterstützung von der Rückbank, als Missy Elliott mit ihnen den Song "This Is For My Girls" sang – die offizielle Hymne von Michelles "62 Million Girls"-Kampagne, in der sie sich für die Bildungschancen von Mädchen engagiert.

Kritiker mögen ihr vorwerfen, dass hinter jeder ihrer Spaßaktionen eine berechnende Absicht steckt. Anhänger Michelle Obamas lieben sie genau für diese Fähigkeit, mit Humor auf die wichtigen Themen des Lebens hinzuweisen.

3. Michelle als inspirierendes Vorbild

Aktuellstes Beispiel für Michelles Qualitäten als öffentliche Sprecherin: Der Eklat um die angeblich plagiierte Rede Melania Trumps Rede Mitte Juli auf dem republikanischen Parteitag in Cleveland. Einige Sätze erinnerten stark an eine Rede, die Michelle Obama im Jahr 2008 gehalten hat. Die Frau des Präsidentschaftskandidaten Donald Trump sprach von den Werten, die ihr ihre Eltern mitgegeben hätten: Diese hätten ihr vermittelt, "dass du hart arbeiten musst für das, was du im Leben willst. Dass dein Wort gilt und du tust, was du sagst und deine Versprechen hältst", sagte das frühere Model vor den Delegierten.

Trumps Gattin zitierte darin fast wörtlich Passagen, in denen Obama die Werte pries, die ihr ihre Eltern mitgegeben hätten. "Barack und ich wurden mit so vielen gleichen Werten erzogen: dass du hart arbeiten musst für das, was du im Leben willst. Dass dein Wort gilt und dass du das tust, was du angekündigt hast", hieß es bei Obama.

Das Thema war zuvor in sozialen Medien hochgekocht, nachdem die Ähnlichkeiten einem Twitter-Nutzer aufgefallen waren. Auch weitere Passagen beider Reden waren teilweise identisch. Melania Trump hatte zuvor dem Sender NBC gesagt, sie habe ihre Rede "mit so wenig Hilfe wie möglich" geschrieben.

Michelle Obamas Antwort: Ihre eindrucksvolle Ansprache eine Woche später auf dem Parteitag der Demokraten. Auch diese Worten dürften Tausende inspiriert haben.

4. Michelles Kritik ohne Worte

Die Trauerfeier Mitte Juli für die getöteten Polizisten in Dallas war als würdevolles Gedenken geplant. US-Präsident Barack Obama war mit seiner Gattin aus Washington angereist, denn der Demokrat wollte mit seinem republikanischen Vorgänger George W. Bush für Einigkeit im gespaltenen Land appellieren. Fast hätte das auch geklappt.

Dann sorgte Bush für einen kleinen Eklat: Während die amerikanische Patriotenhymne "Battle Hymn of the Republic" von einem Orchester gespielt wird, standen die Trauergäste auf und hielten sich an den Händen. Michelle Obama stand direkt neben Bush, der sich plötzlich fast überschwänglich fröhlich im Takt der Hymne wiegte. Die First Lady schaute ihn entgeistert von der Seite an. Leider wurde nicht überliefert, ob sie ihm danach etwas zu seinem Auftritt ins Ohr flüsterte, aber ihr Gesichtsausdruck sprach Bände.

5. Michelles Begeisterung für Snapchat

Bis sich Michelle für Snapchat interessierte, galt die schnelllebige 24/7-Video-App als Spaß für die Jugend. Das ist zwar immer noch so, doch die Anmeldung Obamas als "MichelleObama" im Juni glich gleichzeitig einer Würdigung der App und bewies außerdem, dass Michelle am Puls der Zeit ist.

Sie weiß genau, wo sie ihre Zielgruppen erreicht. Mit diversen Kampagnen für gesunde Ernährung, Bildung für Mädchen ("Let girls learn") und Sportmotivations-Clips hält sie nun via Snapchat Kontakt zur heranwachsenden Generation. Faceswap, lustige Tanzvideos mit Besuchern im Weißen Haus oder Videobeweise ihrer Treffen mit anderen Prominenten – Michelle Obama auf Snapchat ist der ultimative Beweis, dass sie moderner ist als ein dauertwitternder Donald Trump.

6. Michelles Motivationsrede für Studenten

Im Juni hielt sie ein furioses Plädoyer gegen Rassismus. "Ich wache täglich in einem von Sklaven gebauten Haus auf", sagte die First Lady vor College-Absolventen in New York. Sie nutzte die Festrede für einen antirassistischen Appell und gab dabei ungewöhnlich viel von ihren eigenen Gefühlen preis.

Rassismus könne sie nicht vergessen, sagte Obama vor den 3000 Absolventen und ihren Familien. "Ich sehe meine Töchter, zwei wunderschöne schwarze Frauen, wie sie zur Schule gehen und dabei ihrem Vater zuwinken – ihrem Vater, dem Präsidenten der Vereinigten Staaten, dem Sohn eines Mannes aus Kenia, der nach Amerika kam. Nach Amerika, aus denselben Gründen wie ihr: Um eine gute Ausbildung zu erhalten und sein Leben zu verbessern", sagte sie.

Die First Lady nutzte die Gelegenheit auch für eine versteckte Attacke auf den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump: "Einige Leute da draußen schätzen die ethnische Vielfalt, die es an einer Universität gibt, nicht. Sie sehen sie als Bedrohung. Sie sagen uns, wir sollen uns vor den Menschen fürchten, die anders sind."

7. Michelles Unterstützung für Prinz Harry

Als US-First-Lady Michelle Obama 2009 erstmals Queen Elizabeth II. traf, legte sie spontan den Arm um die heute 90 Jahre alte Regentin. Ein Bruch des Protokolls, schäumten Kommentatoren, eine unverschämte Vertraulichkeit. Doch stattdessen löste die liebevolle Geste das Gegenteil aus: Seitdem pflegen die Obamas eine innige Beziehung zu den britischen Royals. Unvergessen der Moment, als Prinz George die Obamas im Bademantel begrüßte.

Besonders zu Prinz Harry hat Michelle eine besondere Beziehung. Er rief die "Invictus Games" ins Leben, ein paralympisches Sportevent für kriegsversehrte Soldaten. Sie wurden im Mai 2016 in Orlando im US-Staat Florida mit Teilnehmern aus 15 Staaten – darunter auch Deutschland – ausgerichtet.

Dafür gewann er im Vorfeld Michelle, die in einem amüsanten Schlagabtausch an der Seite ihres Gatten für Aufsehen sorgte. "Hey, Prinz Harry", setzte Michelle in einem Facetime-Video an. "Erinnerst du dich, wie du gesagt hast, dass wir uns reinhängen sollen bei den Invictus Games?" Dann übernimmt der US-Präsident – und sagt mit erhobenen Zeigefinger: "Sei vorsichtig, was du dir wünschst!"

Auf die amerikanische Provokation folgte keine zwei Stunden später die britische Antwort. Darin waren Prinz Harry und seine Großmutter zu sehen. "Unglücklicherweise für euch, FLOTUS (First Lady of the United States, d. Red.) und POTUS (President of the United States, d. Red.), war ich nicht alleine, als ihr mir das Video gesendet habt." Alle, besonders die Queen, waren very amused.

8. Michelles Schwärmerei für Barack

In einem Interview mit Talk-Queen Oprah Winfrey gewährte Michelle Obama Einblicke in ihr neues Leben jenseits des Weißen Hauses. Es zeigte einmal mehr, dass die Obamas wie kein anderes Präsidentenpaar Witz und Lockerheit ins Weiße Haus gebracht haben.

Gefragt nach besonderen Momenten in ihrer Zeit als First Lady, antwortete Michelle: "Meinen Mann aus dem `Marine One` (Anm.: der Hubschrauber des Präsidenten) aussteigen und zum Oval Office laufen sehen." Als das Publikum jubelte und applaudierte, ergänzte sie lachend: "Und Sie wissen, er hat diesen besonderen Gang." "Hatte er diesen Swag schon immer?", fragte Winfrey nach. Michelle Obama nickte zustimmend. "Er war schon immer `swagalicious`."

Auch sonst zeigte sie sich recht entspannt und offen: Als ihr Mann ihr damals eröffnete, dass er für das Präsidentenamt kandidieren wolle, habe sie ihm gesagt: "Bist du verrückt? Entspann dich lieber." First Lady zu werden sei nichts gewesen, das sie für ihr Leben erwartet habe. Sie habe von Anfang an versucht, sich zwei Dinge zu bewahren: Normalität und Zeit.

9. Michelles vorbildlicher Sportsgeist

Am Anfang redeten alle über ihre Oberarme, die durchtrainierter und beneidenswerter waren als alle Arme von First Ladies zusammen. So kann sie sich als eine der wenigen Frauen in der Politik erlauben, mit 50 Jahren noch armfreie Kleider zu tragen. Das Geheimnis dahinter ist recht simpel: Ein diszipliniertes Arm-Shaping-Programm mit Kurzhanteln, einem Kabelzug und vor allem mit einem Personal Trainer.

Aber die First Lady wäre nicht die First Lady, wenn sie das nicht teilen würde – durchaus mit einem Augenzwinkern. So ließ sie sich mehrfach beim Training filmen oder fotografieren und redete offen darüber, was sie fit hält.

Außerdem ist sie immer wieder gern gesehener Talkgast in den großen US-Shows, wo sie schon mit Moderatorin Ellen DeGeneres und Jimmy Fallon tanzte – und so nicht nur auf ihre Kampagnen gegen junge Sportmuffel ("Let`s move") hinwies, sondern die als träge bekannten US-Amerikaner vor dem Fernseher zu ein bisschen Bewegung animierte.

10. Michelles politische Haltung

Als im April 2014 die Entführung von 223 nigerianischen Schülerinnen bekannt wurde, zeigte sich Obama in einer Radioansprache schockiert über die "skrupellose Tat" der Terrororganisation Boko Haram. Erstmals hielt die First Lady anstelle ihres Mannes die traditionelle wöchentliche Rundfunkansprache in Amerika.

Jeden Tag "riskieren Mädchen in aller Welt ihr Leben", um ihren Traum von Bildung und einem eigenständigen Leben zu verfolgen, sagte sie darin. "Wie Millionen von Menschen rund um den Globus sind mein Mann und ich empört und bekümmert über die nächtliche Verschleppung von mehr als 200 nigerianischen Mädchen aus dem Schlafsaal ihrer Schule." Als Eltern sähen sie und Barack in den Opfern "unsere eigenen Töchter" und könnten sich den Schmerz der Eltern gut vorstellen.

Sie nutzte ihre Radioansprache auch, um an das Schicksal der pakistanischen Kinderrechtsaktivistin Malala, die von Taliban-Kämpfern niedergeschossen worden war, zu erinnern.

Außerdem posierte sie mit einem Schild mit der Aufschrift #BringBackOurGirls, um die Kampagne von nigerianischen Aktivisten bei Twitter zu unterstützen. Daraufhin taten es ihr zahlreiche Prominente nach.

Quelle : welt.de

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