US-Soldaten befreien 70 IS-Geiseln
Die Leitung der Geiselbefreiung nahe der Stadt Hawidscha lag bei den kurdischen Peschmerga. "Diese Operation war wohlüberlegt geplant und wurde ausgeführt, nachdem Informationen eingegangen waren, dass den Geiseln eine Massenhinrichtung droht", erklärte das Pentagon. Das US-Militär habe die kurdischen Kämpfer mit Hubschraubern zu dem Gefangenenlager geflogen, ein US-Elitekommando habe den Einsatz unterstützt. Unter den rund 70 befreiten Geiseln seien mehr als 20 Mitglieder der irakischen Sicherheitskräfte. Außerdem seien wichtige Geheimdiensterkenntnisse über den IS gesammelt worden.
Ein US-Elitesoldat wurde den Angaben zufolge bei Gefechten verwundet und erlag später seinen Verletzungen. Auch vier kurdische Kämpfer seien verletzt worden. Laut "New York Times" handelt es sich um das erste US-Militärmitglied seit dem Abzug von 2011, das bei Gefechten im Irak getötet wurde. Die USA haben mittlerweile aber wieder 3500 Soldaten im Kampf gegen die IS-Miliz in den Irak entsandt, die vor allem die einheimischen Kräfte ausbilden und unterstützen sollen.
Der Leiter des zuständigen US-Militärkommandos Centcom, General Lloyd Austin, sprach von einem "komplexen und hoch erfolgreichen" Einsatz. "Wir loben und beglückwünschen die tapferen Personen, die an dieser erfolgreichen Operation teilgenommen haben", erklärte er. Aus dem Büro des kurdischen Geheimdienstchefs Masrur Barsani hieß es, die Kommandoaktion habe am frühen Donnerstagmorgen um 2.00 Uhr (Ortszeit) begonnen und rund zwei Stunden gedauert. Demnach wurden 69 Geiseln gerettet, sechs IS-Kämpfer festgenommen und mehr als 20 Dschihadisten getötet.