Umbauarbeiten und schwacher Rubel lasten auf Metro

  02 Auqust 2016    Gelesen: 553
Umbauarbeiten und schwacher Rubel lasten auf Metro
Trotz Zuwächsen im deutschen Heimatmarkt, wo etwa die Fußball-Europameisterschaft die Erlöse bei Media Markt und Saturn beflügelte, verzeichnet das Unternehmen einen Umsatzverlust.
Für Metro entwickelt sich das Russland-Geschäft wegen des schwachen Rubel-Kurses immer mehr zum Bremsklotz. Der Handelskonzern mit Töchtern wie Media-Saturn verzeichnete im dritten Quartal seines Geschäftsjahres 2015/16 einen Umsatzrückgang von 2,7 Prozent auf 13,589 Milliarden Euro - trotz Zuwächsen im deutschen Heimatmarkt, wo etwa die Fußball- Europameisterschaft die Erlöse bei Media Markt und Saturn beflügelte.

Nach Sonderfaktoren stand sogar ein operativer Verlust (Ebit) von 36 Millionen Euro zu Buche, wie Metro am Dienstag mitteilte. Negative Wechselkurseffekte belasteten den stark in Russland engagierten Konzern beim Ergebnis mit rund 25 Millionen Euro. Aber auch Kosten für die Neuausrichtung von Großmärkten hinterließen Spuren in der Bilanz. Metro schnitt damit schwächer ab als vom Markt erwartet. Im Frankfurter Frühhandel verloren Metro-Aktien 3 Prozent.

Analysten hatten mit einem Umsatz von 13,756 Milliarden Euro und einem operativen Gewinn vor Sondereffekten von 182 Millionen Euro gerechnet. Doch dort verzeichnete Metro nur 154 Millionen Euro. Das dritte Quartal sei für die Ergebnisentwicklung des Konzerns ein „relativ unwichtiges“, sagte Vorstandschef Koch. Denn er sieht positive Entwicklungen: „Wir sind mit der Neuausrichtung des Unternehmens für mehr Wachstum, Kundenorientierung und unternehmerisches Handeln auf dem richtigen Weg“, betonte er. Dies zeige der Rekordwert beim Umsatz im Geschäft mit der Belieferung von Kunden wie Gastronomen sowie anhaltendes Wachstum im wichtigen Online-Geschäft. Media-Saturn habe Verkäufe über das Internet etwa um 7,8 Prozent gesteigert. Aber auch Europas größte Elektronikhandelskette weitete im Quartal den operativen Verlust aus.

Für das Gesamtjahr sieht Koch Metro auf Kurs. Handelskonzerne fahren traditionell den Löwenanteil ihrer Gewinne im Weihnachtsquartal ein. Für 2015/16 geht Koch daher weiterhin von einer leichten Steigerung bei Umsatz und operativem Ertrag (Ebit) vor Sonderfaktoren aus. Nach neun Monaten lag diese Kennziffer mit 992 Millionen Euro indes leicht unter den Vorjahreswerten, im vierten Quartal muss Koch also noch eine Schippe drauflegen.

Im kommenden Jahr will er den Düsseldorfer Konzern dann in zwei Teile aufspalten. Metro liege dabei im Zeitplan, sagte Koch. Laut Quartalsbericht strebt Metro die Aufteilung bis Mitte 2017 an. Eine neue Gesellschaft soll das Großhandels- und Lebensmittelgeschäft um Cash&Carry sowie die Real-Supermärkte umfassen. Bei der heutigen Metro soll Media-Saturn verbleiben. Koch selbst will Chef des Großhandels- und Lebensmittel-Geschäfts werden. Die Aufspaltung solle mehr Schlagkraft bringen, hatte er gesagt.


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