Merkel verliert an Popularität

  03 Auqust 2016    Gelesen: 649
Merkel verliert an Popularität
In der Flüchtlingskrise leidet die Beliebtheit der Kanzlerin. Die Umfragewerte Angela Merkels sind deutlich schlechter als zu früheren Zeiten. Doch einem nutzt das fast gar nicht: ihrem potenziellen Herausforderer, SPD-Chef Sigmar Gabriel.
Angela Merkel büßt wieder an Zustimmung ein. Nach den islamistischen Terroranschlägen in Würzburg und Ansbach verliert sie in der Kanzlerpräferenz im "Stern-RTL-Wahltrend" und rutscht im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt auf 46 Prozent ab. Noch im April hatte die Kanzlerin Werte von bis zu 52 Prozent, vor Beginn der Flüchtlingskrise vor einem Jahr sogar von mehr als 60 Prozent erreicht.

Wirklich beunruhigt müssen CDU und CSU deshalb nicht sein. Denn SPD-Chef Sigmar Gabriel kann von den Verlusten Merkels nicht profitieren. Nur 15 Prozent der Deutschen wünschen sich ihn als Kanzler. Damit liegt der Vizekanzler in der Kanzlerpräferenz seit mehr als einen Monat bei demselben Wert.

Gabriels Fortschritte im Duell mit Merkel zeigen sich, wenn überhaupt, in anderen Zahlen. So würden sich aktuell zwar nur 20 Prozent der Grünen-Wähler für ihn entscheiden und 43 Prozent für Merkel. Noch vor Wochen stand der Sozialdemokrat in dieser Umfrage jedoch noch wesentlich schlechter da. Freuen dürfte sich Gabriels Partei auch darüber, dass die Kanzlerin im eigenen Lager an Zuspruch verliert. So gaben Anfang Juli noch 80 Prozent der CSU-Anhänger an, sich für Merkel entscheiden zu wollen. Jetzt sind es nur noch 69 Prozent.

Ansonsten gibt es in der neuen Forsa-Umfrage wenig Bewegung. CDU und CSU verharren unverändert bei 35 Prozent. Die SPD kann im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt auf 23 Prozent zulegen. Die Grünen verlieren einen Punkt und rutschen auf 12 Prozent ab. Bei allen anderen Parteien verändern sich die Werte nicht: Linke und AfD kommen auf jeweils 9 Prozent, die FDP liegt bei 6 Prozent. Die sonstigen Parteien erreichen 6 Prozent.

Für mögliche Koalitionen nach der Bundestagswahl hätte dies folgende Auswirkungen: Eine Fortsetzung der Großen Koalition ist weiterhin möglich. Union und SPD kommen gemeinsam auf 58 Prozent. Ein schwarz-grünes Bündnis erreicht 47 Prozent und hätte damit allenfalls eine knappe Mehrheit. Für Rot-Rot-Grün (44 Prozent), eine Ampel (41) oder Schwarz-Gelb (41) reicht es aktuell hingegen nicht.


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