Boykott-Aktivisten sollen nicht mehr einreisen dürfen

  08 Auqust 2016    Gelesen: 594
Boykott-Aktivisten sollen nicht mehr einreisen dürfen
Israel will ausländischen Gegnern seiner Siedlungspolitik, die für einen Boykott eintreten, künftig die Einreise verweigern. Auch Ausweisungen seien möglich.
"Wer uns boykottieren will, soll dafür einen Preis zahlen", sagte Israels Minister für innere Sicherheit, Gilad Erdan, am Sonntag. Zusammen mit dem Innenministerium beschloss seine Behörde an den Grenzen speziell geschulte Beamten einzusetzen. Diese sollten "sicherstellen, dass Pro-Boykott-Aktivisten nicht mehr nach Israel einreisen", hieß es am Sonntag in einer schriftlichen Erklärung.

Mit dem Boykott Israels wollen einige Aktivisten gegen die israelische Besetzung des Westjordanlands protestieren. Die Kampagne BDS (Boykott, Divestment, Sanctions) tritt seit Jahren dafür ein, israelische Waren zu boykottieren und Investitionen aus Israel abzuziehen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte diese Boykottbestrebungen in den vergangenen Monaten immer wieder scharf kritisiert und den Befürwortern antisemitische Motive vorgeworfen.

Im vergangenen November hatte auch die EU-Kommission eine Kennzeichnungspflicht für Produkte aus israelischen Siedlungen in besetzten arabischen Gebieten eingeführt. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu war empört und setzte Israels Gespräche mit der Europäischen Union vorerst aus.


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