Stoiber will sich nicht zu Merkel bekennen

  13 Auqust 2016    Gelesen: 579
Stoiber will sich nicht zu Merkel bekennen
Seit einem Jahr ist das Verhältnis zwischen Angela Merkel und der CSU angeknackst. Der frühere bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber erhebt nun schwere Vorwürfe gegen die Kanzlerin - und deutet etwas an, was Merkel und der CDU nicht gefallen dürfte.
Nimmt die Kanzlerin die Sorgen der Deutschen in der Flüchtlingskrise ernst genug? "Sie zeigt es zumindest nicht in erforderlichem Umfang", sagt Edmund Stoiber. In einem Interview mit dem "Spiegel" äußert sich der frühere CSU-Chef sehr kritisch über die Politik von Angela Merkel.

Dass die Kanzlerin bei ihrer Sommerpressekonferenz ihren Satz "Wir schaffen das" wiederholt hat, habe ihn "erstaunt". Der Satz helfe nicht weiter, "weil er konkret nichts aussagt". Stoiber sagt: Er hätte den Satz weggelassen und "stattdessen die Sorgen der Bürger adressiert. Deren Ängste sind so groß wie nie."

Stoiber war mit dem Auftritt von Merkel vor zwei Wochen auch ansonsten nicht einverstanden. "Ich hätte erwartet, dass sie etwas klarer sagt, wie eine Integrationsleistung in dieser immensen Größenordnung gelingen soll", sagt er. Merkel gehe nach wie vor zu wenig auf die Empfindungen, Sorgen und Ängste der Bürger ein.

"Erhebliche Differenzen"

Auch im Hinblick auf die angespannte Beziehung zwischen den Unionsparteien findet Stoiber deutliche Worte. "Inhaltlich ist das Verhältnis in diesem Punkt nicht geklärt", sagt der frühere bayerische Ministerpräsident. Beim Thema Flüchtlinge und Einwanderung gebe es "immer noch erhebliche Differenzen".

Ein Jahr vor der Bundestagswahl fällt es Stoiber erkennbar schwer, sich eindeutig zur Kanzlerin zu bekennen. Merkel habe ja bisher "nicht mal erklärt, ob sie antreten möchte. Erst dann sollten wir darüber reden". Auf die Frage ob Merkel im entsprechenden Fall von der CSU unterstützt oder seine Partei mit einem eigenen Spitzenkandidaten antreten würde, sagt Stoiber: "Die Frage kann ich derzeit nicht beantworten. Wir müssen zunächst inhaltlich noch einiges tun."

Wegen der Auseinandersetzungen mit der Schwesterpartei gibt es in der CSU schon seit Wochen Überlegungen über einen eigenen Wahlkampf und einen eigenen Kanzlerkandidaten bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr. "Das werden wir sehen", sagte CSU-Chef Horst Seehofer auf dieses Thema angesprochen in seinem Sommerinterview im ZDF.

Quelle: n-tv.de

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