Gazprom soll, so war es geplant, allerdings maximal ein Viertel der OMV Norge erhalten. „Den möglichen Rest auf den Wert des sibirischen Gasfelds müssten die Österreicher in Cash drauflegen. Cash, das der OMV zurzeit nicht so einfach zur Verfügung steht“, hieß es. Die Zeitung sowie die hohen Kreise des russisch-europäischen Gasgeschäfts vermuten, dass dieses Verhalten der norwegischen Behörden dem geopolitischen Konflikt geschuldet sei, der „Erinnerungen an die Zeit des Kalten Kriegs wachruft“.
Nach der Verkündung des Tauschgeschäfts Anfang April in Sankt Petersburg hätten die USA in Norwegen interveniert, und zwar bei Energieminister Tord André Lien selbst, als dieser in den USA gewesen sei, so ein namentlich nicht genannter Top-Gasmanager gegenüber der Zeitung.
Die USA hätten sich nicht nur in Sachen OMV eingemischt, sie seien in letzter Zeit in Europa „generell auf allen Ebenen beispiellos aktiv“, um Gasgeschäfte Europas mit Russland zu behindern, so der Manager mit Verweis auf Personen, die mit den Verhandlungen zur Gaspipeline Nord Stream 2 vertraut sind.
Dänemark beschwere sich über seine Zwickmühle, weil es eigentlich nichts gegen den Ausbau der Gaspipeline habe, dabei aber auch Washington nicht brüskieren wolle. In Polen würden die USA „hingegen offene Türen einrennen“, hieß es im Artikel.
Am Freitag wurde bekannt, dass das aus fünf EU-Konzernen bestehende Konsortium – darunter die OMV – wegen des Widerstandes der polnischen Kartellbehörde nun doch keine Verbindung mit dem russischen Konzern Gazprom zum Bau von Nord Stream 2 eingehen könne. Das Blatt betont dabei, die Aktivitäten der USA seien in eine Zeit gefallen, als erstmals amerikanisches Gas nach Europa geliefert worden sei, womit ein neuer Wettbewerb um Marktanteile entstanden war.
Quelle:sputniknews
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