Gemeinschaftsflüge Airberlin-Etihad bis Mitte Januar sicher

  24 Oktober 2015    Gelesen: 655
Gemeinschaftsflüge Airberlin-Etihad bis Mitte Januar sicher
Der Winterflugplan von Airberlin bekommt quasi in letzter Minute grünes Licht: Alle ab Sonntag geplanten Gemeinschaftsflüge mit der arabischen Fluggesellschaft Etihad können bis Mitte Januar wie vorgesehen starten. Etihad würden "letztmalig und befristet" bis zum 15. Januar 2016 sogenannte Codeshare-Verbindungen ermöglicht, die nicht vom aktuellen Luftverkehrsabkommen zwischen Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten abgedeckt seien, teilte das Bundesverkehrsministerium in Berlin mit.
Nach Angaben des Ministeriums hat Etihad beim Luftfahrt-Bundesamt 83 Gemeinschaftsflüge mit Airberlin beantragt. Davon seien 52 durch das Luftverkehrsabkommen zwischen Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten abgedeckt - und vom Luftfahrt-Bundesamt genehmigt. Für die restlichen 31 werde "letztmalig und befristet" eine Ausnahmegenehmigung erteilt, "um mit Blick auf bereits verkaufte Tickets für die betroffenen Verbindungen keine Nachteile für Passagiere entstehen zu lassen", erklärte ein Sprecher des Ministeriums.
Die Gemeinschaftsflüge sind grundsätzlich in einem Vertrag zwischen Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten geregelt. Passagiere können die Strecken bei beiden Unternehmen unter einer eigenen Nummer (Code) buchen, aber nur eine Airline bedient die Strecke auch. Beide Länder verhandeln über eine Neuregelung des Abkommens, bislang aber ergebnislos.

Da in zwei Tagen der Wechsel auf den Winterflugplan ansteht, hatte Etihad am Freitagmorgen die Justiz eingeschaltet. Die Fluggesellschaft beantragte "präventiv" eine einstweilige Verfügung beim Verwaltungsgericht in Braunschweig, wo das Luftfahrt-Bundesamt seinen Sitz hat.

Am Abend erklärte Etihad, das Verwaltungsgericht habe die Verfügung erteilt und ermögliche, dass alle Gemeinschaftsflüge mit Airberlin bis zum 8. November starten könnten. Etihad-Chef James Hogan erklärte, die Gemeinschaftsflüge mit Airberlin seien ein "entscheidender Faktor" dafür gewesen, warum sein Unternehmen in die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft investiert habe. Etihad mit Sitz in Abu Dhabi ist seit 2012 mit knapp einem Drittel an Airberlin beteiligt.

"Das Versäumnis der deutschen Regierung die Codeshare-Flüge rechtzeitig zu genehmigen, werde Airberlin schwerwiegend und wahrscheinlich sogar nachhaltig schädigen", erklärte Hogan. Airberlin hatte gewarnt, dass eine Verweigerung der Genehmigung eine Umsatzeinbuße von 140 Millionen Euro pro Jahr bedeuten würde. Dies hätte das Unternehmen existenziell getroffen.

Das Verkehrsministerium forderte die beiden Fluggesellschaften auf, selbst nach einer "organisatorischen Lösung" zu suchen. Die Entscheidung zur Ausnahmegenehmigung bis Mitte Januar biete dafür "ausreichend Zeit".

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