Libyen: Einflussreiche Stämme verbünden sich gegen General Chalifa Haftar

  23 Auqust 2016    Gelesen: 970
Libyen: Einflussreiche Stämme verbünden sich gegen General Chalifa Haftar
Libysche Stammesführer haben in Tunesien ein Aussöhnungsabkommen unterzeichnet, um Kämpfe in Ost-Libyen und der Stadt Bengasi beizulegen und die reichen Ölreserven des Landes zu schützen. Der umstrittene General Chalifa Haftar, der weite Landstriche im Osten kontrolliert, geht geschwächt hervor.
Gegenüber Reportern sagte Muhammed el-Moghrabi, ein Vertreter der einflussreichen Stämme in der nordwestlichen Stadt Misrata, am frühen Samstag, man werde alles zur Erhaltung der territorialen Integrität Libyens tun. „Wir weisen jegliche Formen der Militärputsche zurück“, sagte er an die Adresse des umstrittenen Machthabers und Generals Chalifa Haftar. Ihm wird eine Vergangenheit als CIA-Kollaborateur gegen den 2011 gestürzten Machthaber Muammar el-Gaddafi vorgeworfen. Zahlreiche Beobachter glauben, dass er zudem enge Beziehungen zu Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate unterhält.

Das Abkommen wurde zwischen Führern der Stämme Misrata und el-Obeidat unterzeichnet. El-Obeidat ist der größte Stamm in Ostlibyen. El-Moghrabi sagte, die Stämme einigten sich auf die Bekämpfung „aller Formen des Terrorismus, die Auflösung von Milizen und den Schutz der Ölquellen“.

Außerdem riefen die einflussreichen Stammesführer die UN-gestützte Einheitsregierung dazu auf, Maßnahmen zum Stopp des Blutvergießens in den Städten Bengasi und Derna zu ergreifen. Sie müsse den politischen Aussöhnungsprozess im kriegsgeschüttelten Land vorantreiben.

Einheiten der in Tobruk ansässigen Regierung, die eine Allianz mit General Chalifa Haftar unterhält, halten noch immer Bengasi unter ihrer Kontrolle

Seit 2011 befindet sich Libyen in einem Ausnahmezustand, als der Machthaber Muammar el-Gaddafi gestürzt wurde. Nach einem Militärputsch Haftars 2014 ergaben sich in Libyen zwei Regierungen, eine in Tobruk und eine in Tripoli. Beide Regierungen unterhalten eigene Militärkapazitäten und legislative Vertretungen. Im vergangenen Jahr unterstützte der Westen schließlich die sogenannte Einheitsregierung, die in Tripoli auf Kosten der Muslimbruder-nahen Regierung eingesetzt wurde. Die UN-gestützte Regierung hat allerdings noch immer Probleme, ihren Einfluss auf ganz Libyen auszuweiten. Derzeit kooperiert sie eng mit den Stämmen Misratas, deren Milizen auch die Terrormiliz „Islamischer Staat“ in Sirte bekämpfen.

Quelle:eurasianews

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