Reichsbürger schießt auf Polizisten

  25 Auqust 2016    Gelesen: 501
Reichsbürger schießt auf Polizisten
Eine Zwangsräumung in Sachsen-Anhalt endet mit einer Schießerei. Der 41-jährige Hausbesitzer, ein Mitglied der rechtsextremen Reichsbürger und ehemaliger Mister Germany, wird schwer verletzt. Wer das Feuer eröffnet hat, ist noch unklar.
Bei einem Polizeieinsatz zur Zwangsräumung eines Hauses in Sachsen-Anhalt hat es mehrere Verletzte gegeben.

Ein 41 Jahre alter Mann, dessen Haus zwangsgeräumt werden sollte, wurde bei einem Schusswechsel mit Polizisten schwer verletzt. Er wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Zwei Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) erlitten leichte Verletzungen.

Sowohl der 41-Jährige als auch die SEK-Beamten hätten geschossen, sagte eine Polizeisprecherin in Halle. Einer der verletzten SEK-Beamte habe eine Halsverletzung, die von der Schießerei herrühren könnte, erlitten. Der zweite Beamte sei von einem der Unterstützer gebissen worden. Wer zuerst Schüsse abgab, sei noch unklar. Bevor die Situation eskaliert war, hatten mehrere Personen auf dem Grundstück Steine und andere Gegenstände auf die Polizisten und den Gerichtsvollzieher geworfen.

Der Hausbesitzer ist Anhänger der sogenannten Reichsbürger. Die in etliche Kleinstgruppen zersplitterte rechtsextreme Gruppierung erkennt die Bundesrepublik und ihre Gesetze nicht an. Mitglieder der Reichsbürger gehen davon aus, dass das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937 weiterhin existiert.

Ex-"Mister Germany" mit eigenem Staat

Nach Informationen der "Mitteldeutschen Zeitung" war der angeschossene Mann einst amtierender "Mister Germany". Später habe er sich als Unternehmer versucht - offenbar mit wenig Erfolg. Die Zwangsräumung seines Hauses soll dem Bericht zufolge angeordnet worden sein, weil der Mann den Verbindlichkeiten für das Grundstück nicht mehr nachgekommen war. Zuvor hatte er das Areal zu seinem eigenen Staatsgebiet erklärt.

Die Polizei war am Morgen mit einem Großaufgebot von 100 Einsatzkräften zu dem Gelände in Reuden bei Zeitz ausgerückt, um bei der Zwangsräumung zu helfen. Offenbar hatten die Beamten schon mit Problemen gerechnet. Laut "Mitteldeutscher Zeitung" war die Räumung ursprünglich bereits für Mittwoch angesetzt. Allerdings hätten sich zahlreiche Unterstützer des Hausbesitzers eingefunden und protestiert. Deshalb sei die Aktion abgeblasen worden. Experten des Landeskriminalamts begannen am Mittag damit, das Geschehen zu rekonstruieren.

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