Dass er sich dennoch Sorgen um die herzliche Willkommenskultur in der Stadt macht, zeigt der Ausdruck, der an der Schrankwand seines Büro klebt: "Ich bin der Rektor der TU Dresden und einer von 500.000 Dresdnern, die nicht zur Pegida gehen."
Müller-Steinhagen war der zweite Bürger der Stadt, der sich mit einem solchen Satz für die Initiative "Herz statt Hetze" ablichten ließ. Für den 61-Jährigen geht es um viel, um den Ruf seiner Stadt – und seiner Uni. Aus Angst vor Pöbeleien oder Übergriffen trauen sich ausländische Studierende und Mitarbeiter der TU Dresden montagabends nicht mehr auf die Straße, erzählt Müller-Steinhagen mit sorgenvoller Miene.
Der vergangene Montag war besonders schlimm. Rund 20.000 Pegida-Anhänger feierten auf dem Theaterplatz das einjährige Bestehen ihrer islamfeindlichen Bewegung. Sie riefen dabei nicht nur ihre üblichen Parolen wie "Volksverräter" und "Lügenpresse". Der Schriftsteller Akif Pirinçci hielt eine rassistische Rede, erstmals kam es zu Ausschreitungen.
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