Manöver überall in Europa: „Kaukasus 2016“ vs. „Ample Strike“

  06 September 2016    Gelesen: 746
Manöver überall in Europa: „Kaukasus 2016“ vs. „Ample Strike“
Brüssel, Kiew und Tiflis haben panische Angst vor der russischen Bedrohung, schreibt die „Nesawissimaja Gaseta“ am Montag.
Die Nato-Länder und ihre postsowjetischen Partner haben Ende der vergangenen Woche mehrere Manöver begonnen – als Reaktion auf die russischen Militäraktivitäten im Kaukasus. Die am Montag in Russland beginnenden strategischen Kommando- und Stabsübungen „Kaukasus 2016“ finden vor dem Hintergrund ähnlicher Manöver in Osteuropa, der Ukraine und Georgien statt.

Das bedeutet, dass die Besorgnis der USA und anderer westlicher Länder wegen der außerplanmäßigen Überprüfung der russischen Streitkräfte in der Tat Bestandteil eines „informationellen Widerstands“ ist und nicht die realen Probleme der europäischen Sicherheit widerspiegelt.

Am Freitag begann in mehreren europäischen Ländern und im Baltikum das Nato-Großmanöver „Ample Strike2016“, an dem rund 1500 Soldaten aus 17 Ländern teilnehmen. Die Hauptphase der Übungen findet in Tschechien statt. An dem Manöver nehmen die Luftstreitkräfte mehrerer Mitgliedsstaaten des westlichen Militärbündnisses teil. Kräfte der Allianz sind nicht nur in Osteuropa, sondern auch im Kaukasus konzentriert.

Am Freitag begannen unter Nato-Schirmherrschaft in Georgien die Übungen „Agile Spirit2016“. Diese Manöver finden regelmäßig bereits seit fünf Jahren statt, doch bis 2015 waren es rein georgisch-amerikanische Übungen. Seit dem vergangenen Jahr nehmen an diesem Manöver auch Soldaten aus Bulgarien, Rumänien, Litauen und Lettland teil. In diesem Jahr kamen Militärs aus der Ukraine und der Türkei hinzu. Laut georgischen Medien wurden Panzer und Artillerie mit einer Militärfähre aus Bulgarien über das Schwarze Meer nach Georgien gebracht. Wie das Nachrichtenportal newsgeorgia.ge berichtete, soll diese Operation zur Verlegung von Nato-Waffen und —Truppen die Fähigkeit der Allianz zeigen, schnell Militärtechnik an jeden Ort Europas zu verlegen.

Der kurz vor den Übungen zu Gesprächen in Georgien weilende Vertreter des US-Außenministeriums, Daniel Fried, deutete an, dass „Agile Spirit 2016“ mit den Militäraktivitäten Russlands zusammenhängen. Ähnliche Äußerungen werden wohl auch von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erwartet, der am Mittwoch die Übungen in Georgien inspizieren und an einer Sitzung des Nato-Rates teilnehmen will. Dabei sollen mit den Behörden in Tiflis zusätzliche Maßnahmen zur weiteren Festigung der Militärsicherheit Georgiens besprochen werden. Wie der georgische Außenminister Michail Dschanelidse vor wenigen Tagen betonte, werden die Militäraktivitäten Russlands im Kaukasus als Bedrohung für Frieden und Stabilität in der Region wahrgenommen.

Am Samstag begann eine großangelegte Mobilmachung von Reservisten in der Ukraine. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums werden mehr als 8000 Soldaten der Reserve eingezogen. Hauptziel der Übungen sei der schnelle Aufbau von Einheiten und Verbänden mit Reservisten im Falle einer Aggression, hieß es in der Behörde.

Laut dem Militärexperten Juri Netkatschew gefällt die wachsende Militärstärke Russlands nicht allen in Europa und in der Welt. Russland wird aus irgendwelchen Gründen als Aggressor angesehen. Wenn man jedoch die Handlungen der russischen Truppen bei den Übungen analysiere, sehe man, dass sie einen Verteidigungscharakter haben, so der Experte. „Man kann die Konfrontation überwinden, doch dafür müssen viele diplomatische Anstrengungen unternommen werden. Die Grundlage des Erfolgs dieser Friedensverhandlungen wird die Kampfstärke unserer Truppen sein“, so der Experte.

Quelle : sputnik.de

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