Nach jüngsten Umfragen dürfte Le Pen der Einzug in die entscheidende Stichwahlrunde gelingen. Doch dieser Höhenflug in den Umfragen scheint vorerst beendet. Der FN stagniert in den Befragungen. Bei einem Auftritt in der Ortschaft Brachay zum Ende der Sommerpause versuchte Le Pen mit EU-Kritik zu punkten. Sie kritisierte heftig die „von Deutschland dominierte“ EU und versprach von neuem ein Referendum über einen EU-Austritt Frankreichs im Falle ihres Wahlsiegs. „Die Freiheit kann uns leiten. Wir können wieder ein freies Volk werden, stolz und unabhängig. Wir können Frankreich seinen wahren Platz in der Welt zurückgeben“, sagte Le Pen in Brachay.
Le Pens Nichte, die Abgeordnete Marion Maréchal Le Pen, maß dem AfD-Ergebnis in Mecklenburg-Vorpommern europaweite Bedeutung zu. „Die Deutschen haben den Einwanderungswahnsinn der Kanzlerin abgestraft“, sagte Maréchal Le Pen. Die „Patrioten der AfD“ hätten die Kanzlerin in ihrem Wahlkreis geschlagen. Seit längerem werben die führenden FN-Politiker für ein Bündnis mit der AfD. Der stellvertretende FN-Vorsitzende Florian Philippot, dessen Wahlkreis nahe der deutschen Grenze liegt, hat hinter den Kulissen Kontakte in die AfD geknüpft. Als großen Erfolg feierte er den Beitritt des Europaabgeordneten Markus Pretzell in die von Le Pen geführte Fraktion im Europaparlament. Über den Lebensgefährten der AfD-Vorsitzenden Frauke Petry versucht die FN-Spitze auch, ein „Gipfeltreffen“ zwischen Petry und Le Pen anzubahnen.
In ihrem Präsidentschaftswahlkampf setzt Le Pen darauf, ihre Partei als „normale“ Volksbewegung salonfähig zu halten. Ihr Schlagwort ist ein durch einen Ausstieg aus der EU „befriedetes Frankreich“. Deshalb betont sie Verbindungen zu anderen Populisten in Europa.
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