Das mehrfach vom Staatsbankrott gerettete Griechenland muss für die Auszahlung einer weiteren Kredittranche in Höhe von 2,8 Milliarden Euro eine Reihe von Reformen umsetzen. Am Freitag werden die Euro-Finanzminister in der slowakischen Hauptstadt über den Stand der Umsetzung informiert, eine ursprüngliche Frist bis Mitte September gilt als kaum mehr erreichbar.
Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling forderte, Vereinbarungen müssten eingehalten werden. Die Finanzminister würden bei dem Treffen "sehr deutlich darauf hinweisen, dass die Auszahlung von Mitteln an Bedingungen hängt".
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte, die Reformen müssten aus seiner Sicht bis Ende September stehen. "Also bleibt noch Zeit. Das ist ja nicht neu bei Griechenland, dass wir die Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen immer erst in der Endphase der vereinbarten Zeit erleben."
Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, sieht Griechenland zwar in der Pflicht, seine Staatsausgaben selbst zu erwirtschaften. "Ansonsten sollte man den Griechen aber selbst überlassen, wie sie ihr Land sanieren sollten", sagte Fuest dem SWR. "Deutschland sollte weniger Predigten halten in Europa", fügte er mit Blick auf das Treffen der wichtigsten Südstaaten der EU in Athen hinzu. Bei dem Treffen wollen die Regierungschefs der EU-Südländer über die Zukunft Europas, die Flüchtlingskrise, die Finanzkrise und das Thema Sicherheit beraten.
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