Konkrete Zusagen für neue Waffenlieferungen an die Kurden machte von der Leyen nicht. Sie wolle aber "prüfen, was gebraucht wird". Ihr sei bewusst, dass es bei den Peschmerga "einen steten Bedarf" gebe. In den kommenden Tagen solle zunächst noch bereits zugesagtes militärisches Material geliefert werden - 2000 Schutzmasken, 3000 ABC-Schutzanzüge, Funkgeräte und Sanitätsmaterial.
Von der Leyen traf in Erbil auch den Präsidenten der autonomen Kurdenregion, Massud Barsani, einen der wichtigsten Verbündeten des Westens im Kampf gegen den IS. Barsani steht seit zehn Jahren an der Spitze der Region. Im August lief das Mandat des 69-Jährigen ab, er will aber weiter im Amt bleiben und führt seine Rolle im Kampf gegen den IS als Argument für eine längere Amtszeit ins Feld. Vor rund zwei Wochen gab es bei Protesten gegen Barsani mehrere Tote.
Von der Leyen hält sich seit Sonntagabend im Irak auf. Am Montag traf sie in der Hauptstadt Bagdad unter anderem Vertreter der Staatsführung. Dabei sagte die Ministerin dem Land weitere Unterstützung im Kampf gegen den IS zu. In diesem Zusammenhang will sie eine Ausweitung der Hilfen für die Regierung prüfen.
Derzeit unterstützt Deutschland vorwiegend die Kurden im Nordirak mit Waffen, Material und Ausbildung. Seit dem vergangenen Jahr wurden rund 1800 Tonnen Waffen und anderes Militärmaterial in den Irak geliefert, darunter Panzerabwehrraketen, Sturm- und Maschinengewehre. Im Nordirak sind derzeit 95 deutsche Soldaten im Einsatz.
Die IS-Miliz hatte im Sommer vergangenen Jahres Teile des Iraks und des benachbarten Syriens erobert und dort ein islamisches "Kalifat" ausgerufen. Seither begingen die Islamisten zahlreiche Gräueltaten. Eine Militärkoalition unter Führung der USA bekämpft die IS-Dschihadisten in beiden Ländern aus der Luft, Deutschland ist daran aber nicht beteiligt.
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