Libyen: Haftar-Truppen konsolidieren mit Einnahme von Ölhäfen Macht gegen Einheitsregierung

  14 September 2016    Gelesen: 347
Libyen: Haftar-Truppen konsolidieren mit Einnahme von Ölhäfen Macht gegen Einheitsregierung
Die UN-gedeckte Einheitsregierung mobilisiert Truppen, um die kürzlich von Truppen des Generals Chalifa Haftar und der oppositionellen Tobruk-Regierung eingenommenen Ölhäfen wieder zurückzugewinnen.
Die Armee des Parlamants im Osten der nordafrikanischen Republik, eines von drei rivalisierenden politischen und militärischen Kräften in Libyen, eroberte den dritten Erdölhafen in Folge am Montag. Diese Entwicklung verleiht dem ohnehin schwierigen Einheitsprozess des Landes einen weiteren Negativschlag.

„Unsere Streitkräfte konnten die Kontrolle über den Zuwaytina-Hafen übernehmen und dieses komplett absichern“, sagte Muhammed el-Azumi, Pressesprecher der umstrittenen Tobruk-Regierung, am Montag.

Einheiten des Abgeordnetenrates (HoR) in Tobruk starteten am vergangenen Sonntag eine Blitzoffensive. Dabei nahmen die Kräfte zwei Exportterminals für Erdöl ein. Damit verschaffte sich Tobruk nach jüngsten Verlusten wieder eine starke Stellung um die Macht im Land, die sich über den Zugriff auf die Erdquellen definiert.

„Dieser Schritt richtet sich gegen einen Prozess hin zur nationalen Einigung und zerstört die Hoffnungen der Libyer nach mehr Stabilität und einem Ende des Blutvergießens“, sagte ein Pressesprecher der Einheitsregierung in Tripoli am Montag.

Der Angriffsbefehl Chaftars kam, als sich Millionen Menschen in Libyen auf den islamischen Feiertag Eid el-Adha, auch als Kurban Bayram bekannt, vorbereiteten.

Die Einheitsregierung rief den Rivalen aus dem Osten auf, Angriffe mit „ausländischen Söldnern und nicht legitimen Kräften“ auf Ölterminals einzustellen.

Die Tobruk-Kräfte werden vom abtrünnigen General Chalifa Chaftar angeführt. Analysten vermuten, dass Chaftar signifikante militärische und logistische Unterstützung von Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten erhält.

Die von den Tobruk-Truppen am Sonntag und Montag eingenommenen Ölhäfen befanden sich für 2,5 Jahre unter der Kontrolle von Ibrahim Dschadran, dem Vorsitzenden der Petroleum-Garde (PFG). Seit die PFG die Kontrolle der Häfen an sich nahm, wurde der Betrieb der Häfen eingestellt. Kürzlich stellte sich Dschadran allerdings auf die Seite der Einheitsregierung in Tripoli. Beide Parteien einigten sich darauf, den Betrieb wieder aufzunehmen.

Quelle:eurasianews

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