US-Forderung empört deutsche Behörden

  19 September 2016    Gelesen: 447
US-Forderung empört deutsche Behörden
Die Forderung von 14 Milliarden Dollar als Strafe für Vergehen auf dem US-Hypothekenmarkt schockt die Deutsche Bank und ihre Anleger. Rückendeckung bekommt das Institut von den zuständigen deutschen Regulierungsbehörden.
Mit Ärger haben die deutschen Finanzmarktregulierer einem Bericht zufolge auf die vom US-Justizministerium geforderte Strafzahlung von 14 Milliarden Dollar von der Deutschen Bank reagiert. Wie die englisch-sprachige Onlineausgabe des "Handelsblatts" berichtet, wurde die Angelegenheit im Ausschuss für Finanzstabilität am vergangenen Freitag beraten. Die dem Gremium angehörenden Vertreter des Bundesfinanzministeriums, der Bundesbank und der Finanzdienstleistungsaufsicht Bafin hätten ihrer "Enttäuschung" über das amerikanische Vorgehen Ausdruck verliehen, heißt es weiter.

Das US-Justizministerium hatte seine Forderung vergangene Woche öffentlich gemacht. Sie ist Teil eines Vergleichsangebots, dass der Deutschen Bank eine Verurteilung wegen Rechtsverstößen auf dem Hypothekenmarkt in den Jahren vor der Finanzkrise 2007 ersparen würde. Die Deutsche Bank hat die Forderung bereits zurückgewiesen und mitgeteilt, dass sie einen Vergleich auch nur annähernd in der Höhe der geforderten 14 Milliarden Dollar nicht eingehen werde.

Beobachter gehen davon aus, dass die US-Behörden ihre Forderung im Rahmen von Verhandlungen noch deutlich reduzieren werden. Dies erwartet nach "Handelsblatt"-Informationen auch der Finanzstabilitätsausschuss. Die deutschen Behördenvertreter zeigten sich jedoch enttäuscht, dass die Amerikaner ihre Forderung bereits so früh öffentlich gemacht hätten, was die Verhandlungsposition der Deutschen Bank verschlechtere.

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