Obdachloser sticht in Rathaus um sich

  20 September 2016    Gelesen: 597
Obdachloser sticht in Rathaus um sich
In Berlin-Neukölln stürmt ein 57-jähriger Obdachloser ins Rathaus und geht mit einem Messer auf einen Mitarbeiter los. Als ein Wachmann eingreifen will, wird er ebenfalls verletzt. Dann flüchtet der Mann - und bleibt zunächst verschwunden.
Ein Obdachloser hat im Rathaus von Berlin-Neukölln zwei Menschen mit einem Messer verletzt. Nach "RBB"-Informationen war der 57-Jährige unzufrieden mit seinem Schlafplatz und stach deshalb um sich. Ein Mitarbeiter der Abteilung für soziale Wohnhilfe erlitt eine Stichverletzung am Oberkörper, "unter der Brust, auf der rechten Seite", wie Bezirksbürgermeistern Franziska Giffey sagte. Zudem wurde ein Wachmann an der Hand verletzt, als er einzugreifen versuchte. Beide Männer kamen in ein Krankenhaus - sie sind laut Polizei aber nicht in Lebensgefahr. Der Täter ist noch immer auf der Flucht.

Die Polizei fahndet derzeit nach ihm und hörte im Rathaus Zeugen an. Der Mann war gegen 9.30 Uhr in die morgendliche Sprechstunde gestürmt, hatte eine Mitarbeiterin zur Seite gedrängt und stach dann auf den anderen Mitarbeiter ein. "Er zeigte keinerlei Gesprächsbereitschaft", sagte Giffey. Als er wieder hinausstürmte, sei er dann mit dem Wachmann zusammengestoßen und habe ihn an der Hand verletzt. Den beiden Verletzten gehe es den Umständen entsprechend gut.

Unmittelbar nach der Tat wurden die Rathaus-Mitarbeiter angewiesen, in ihren Büros zu bleiben und sich einzuschließen. Es sei unklar gewesen, ob sich der Täter noch im Gebäude befinde. Inzwischen stehe den Mitarbeitern zwar psychologische Betreuung zur Verfügung, wie es aus dem Rathaus hieß. Nichtsdestotrotz gebe es aber bereits Überlegungen, den Wachschutz in dem Gebäude künftig zu verstärken.

Wie Giffey weiter sagte, war der mutmaßliche Täter bereits in der vergangenen Woche im Rathaus gewesen und hatte sich über seine Unterbringung in einem Obdachlosenheim beschwert. "Er wollte lieber ein Einzelzimmer", sagte Giffey dem "RBB". Deren Angaben zufolge sollte er in dieser Woche noch einmal vorsprechen. Stattdessen sei er ohne Anmeldung bereits am Montag aufgetaucht und "sofort auf Frontalangriff gegangen".

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