Jeder, der behaupte, dass die Polizei ihre Röntgenmobile nicht gesetzestreu verwende, könne ja vor Gericht ziehen, schimpfte Bratton und fügte aufgebracht hinzu: "Und sie werden verlieren!" Wegen Brattons Ausbruch wurden viele New Yorker nun etwas misstrauisch. Was sind das für ominöse Röntgen-Autos?
Die deutschen Behörden halten sich auf Nachfrage bedeckt
Die 800 000 Dollar teuren Transporter, Modell Mercedes-Benz Sprinter, wurden früher - zumindest das ist bekannt - vom US-Militär im Irak eingesetzt. Mit ihrer Hilfe sollten dort Waffendepots und Bombenlager enttarnt werden. Der Erfolg, den die Wagen für sich vermelden konnten, brachte ihnen den Spitznamen "weiße Teufel" ein. Von der Qualität ihrer Bilder ist auch die Herstellerfirma absolut überzeugt. In einem Werbeclip lobt sie ihre "beispiellose Technik". Doch längst werden die Transporter nicht mehr nur in Kriegsgebieten eingesetzt. Der amerikanische Zoll gebraucht sie etwa, um Schmugglern das Handwerk zu legen. Die Frage ist nur: Wofür verwendet sie das New York Police Department (NYPD)?
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Eine befriedigende Antwort gibt es nicht. Die Öffentlichkeit, so scheint es gerade nach Polizeichef Brattons Ausbruch zu sein, soll bloß keine Details erfahren. Umso gieriger druckt die Presse Fotos von den weißen Teufeln ab, nennt sie spöttisch die "super-geheimen Röntgen-Vans".
"Ich werde absolut nichts dazu sagen", versicherte Polizeichef William Bratton. Nur so viel: Die Autos würden nicht dazu eingesetzt, Menschen auf Waffen hin abzusuchen. Wofür dann? Vor knapp zwei Jahren hatte sich Bratton in seiner ersten Rede als Polizeichef noch als Freund der Transparenz gezeigt: "Das NYPD sollte keine Geheimnisse haben", sagte er damals.
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