Staatsmann und Menschenfreund
Einen Monat nach seinem Tod ist der SPD-Politiker Egon Bahr am Donnerstag mit einer Gedenkfeier in Berlin geehrt worden. Europa habe „einen historischen Friedenspolitiker, unser Land einen großen Patrioten und die deutsche Sozialdemokratie einen ihrer bedeutendsten außenpolitischen Vordenker verloren“, sagte SPD-Chef Sigmar Gabriel in seiner Trauerrede.
„Sein politischer Rat und seine tiefe Menschlichkeit fehlen uns allen. Dass er stets Staatsmann und Menschenfreund in einem war, machte auch seinen vorbildlichen Charakter und seine Grüße aus“, hob Gabriel tief bewegt hervor.
Der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger würdigte Bahr als guten Freund mit der Willensstärke, einen politisch schwierigen Weg zu gehen. Ohne diese neue Politik wären Mauerfall und deutsche Wiedervereinigung nicht möglich gewesen, betonte Berlins Regierungschef Michael Müller. Bahr, der Architekt der deutschen Ostpolitik und langjährige Vertraute von Willy Brandt, war am 19. August im Alter von 93 Jahren gestorben.