Gegen zwei Uhr sollen die aufgebrachten Bewohner die Tür zum Büro aufgebrochen, das Büro verwüstet und persönliche Gegenstände des Sicherheitsdienstes entwendet haben. Anschließend hätten sie Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes geschlagen und getreten. Rund 30 Polizisten waren im Einsatz, um die Menschen wieder zu beruhigen und in ihre Unterkünfte zurückzubringen.
Ein Bewohner lag der Polizei zufolge beim Eintreffen der Beamten nicht ansprechbar auf dem Boden. Als sich ein Polizist um ihn kümmern wollte, sei er plötzlich aufgesprungen und habe wild um sich geschlagen.
Tumulte in der Unterkunft nicht zum ersten Mal
Beamte überwältigten den Mann und brachten ihn in die psychiatrische Abteilung eines Krankenhauses. Jetzt werde wegen besonders schweren Landfriedensbruchs, Sachbeschädigung, Einbruchs und versuchter gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Warum es zu dem Vorfall kam, ist nach Angaben der Polizei noch unklar.
Die 120 Bewohner der Unterkunft sind am Donnerstag in die Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne nach Berlin-Spandau umgezogen. Dies sei geplant und angekündigt gewesen, sagte Sascha Langenbach, Sprecher des Berliner Landesamtes für Flüchtlinge der „Welt“. Der Umzug sei „friedlich“ und „im Rahmen des Auszugsplanes“ erfolgt, der mit dem Ziel aufgestellt worden war, die Turnhallen bis Ende des Jahres „freizuziehen“ und die Flüchtlinge in besseren Unterkünften unterzubringen. Einen Zusammenhang zwischen den Tumulten und dem Umzug sieht die Behörde nicht.
In der Unterkunft in der Zobeltitzstraße hatte es bereits im Mai Tumulte zwischen Bewohnern der Unterkunft und dem Sicherheitsdienst gegeben. Damals hatten rund 150 Menschen die Bediensteten beschimpft und bedroht, nachdem es Streit über einen betrunkenen Bewohner gegeben hatte.
Quelle : welt.de
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