Auch Schwesig fühlt sich sexuell diskriminiert

  01 Oktober 2016    Gelesen: 567
Auch Schwesig fühlt sich sexuell diskriminiert
Die SPD-Familienministerin schaltet sich in die Sexismus-Debatte ein. Auch sie selbst sei Opfer, weil sie „Küsten-Barbie“ und „weinerlich“ genannt werde. „Nichts Weltbewegendes“, sagt sie. „Aber damit fängt es an.“
Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) hat in der Debatte über Sexismus in Politik und Gesellschaft die Männer in die Pflicht genommen. „Ich würde mir wünschen, dass auch mehr Männer das Wort erheben gegen Sexismus“, sagte Schwesig, die zugleich auch Frauenministerin ist, den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag. „Kein Mann kann wollen, dass seine Partnerin oder seine Tochter so behandelt wird.“

In der CDU war kürzlich eine offene Diskussion über Sexismus und Mobbing ausgebrochen, nachdem eine Berliner Kommunalpolitikerin Parteikollegen öffentlich Sexismus und Verleumdungen vorwarf. Schwesig sagte in dem Interview, es sei „gut und mutig“, dass Frauen sexistisches Verhalten öffentlich machten. Sexismus sei ein gesamtgesellschaftliches Problem, sechs von zehn Frauen seien hierzulande davon betroffen.

Auch sie selbst habe die Erfahrung gemacht, dass ihr Äußeres thematisiert worden sei und nicht die politischen Inhalte, für die sie stehe, sagte Schwesig. In ihrem Fall werde ihr das aber nicht „offen ins Gesicht“ gesagt, sondern das stehe eher in der Zeitung. So sei sie als „Küsten-Barbie“ betitelt worden und Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) habe über sie gesagt, sie solle nicht so weinerlich sein. Das sei „nichts Weltbewegendes, aber damit fängt es an“, sagte Schwesig.

Viele Menschen seien der Auffassung, bei Altherrenwitzen „soll man sich nicht so haben“, beklagte Schwesig. Diese Haltung sei jedoch nicht akzeptabel. Sie sei ein „Ausdruck mangelnder Wertschätzung und fehlender Gleichberechtigung“.


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