Merkel widerspricht rechten Gruppen - “Alle sind das Volk“

  02 Oktober 2016    Gelesen: 505
Merkel widerspricht rechten Gruppen - “Alle sind das Volk“
Kanzlerin Angela Merkel hat vor dem Tag der Deutschen Einheit dazu aufgerufen, das Motto "Wir sind das Volk" nicht von Rechtsextremen vereinnahmen zu lassen.
"Alle sind das Volk", betonte sie in einer am Samstag veröffentlichten Videobotschaft. In einem Interview kritisierte sie zudem eine "beschämend hohe Zahl" von ausländerfeindlichen Angriffen. Zugleich nahm sie Ostdeutsche gegen den Vorwurf in Schutz, wonach dies ein typisches Problem der neuen Bundesländer ist.

Der Spruch "Wir sind das Volk" sei in der DDR emanzipatorisch gewesen, sagte Merkel. Menschen, die in der sozialistischen Diktatur nicht zu Wort gekommen seien, hätten damit auf sich aufmerksam gemacht. "Heute haben wir eine andere Situation: Wir haben heute eine Ordnung, in der jeder das Recht hat, frei seine Meinung zu sagen, zu demonstrieren. Und deshalb muss man sagen: Alle sind das Volk", betonte die CDU-Chefin. Heute werde der Ruf von Menschen benutzt, die glaubten, zu kurz gekommen zu sein. Aber "zum Teil auch (von Menschen) mit rechtem Hintergrund, was ich natürlich nicht richtig finde und wogegen wir auch auftreten müssen".

In der "Sächsischen Zeitung" räumte die in der DDR aufgewachsene Kanzlerin ein, dass es Schwerpunkte von Fremdenhass in einigen Gegenden der neuen Länder gebe. Dies hatte der Bericht zum Stand der Deutschen Einheit festgestellt. "Ich weiß aber auch, dass das Führungspersonal - beispielsweise der NPD - zum Teil aus den alten Bundesländern gekommen ist." Hintergrund ist auch, dass führende Mitglieder der rechtspopulistischen AfD wie der Thüringer Landesvorsitzende Björn Höcke aus dem Westen stammen oder wie Alexander Gauland und Frauke Petry lange in Westdeutschland lebten und arbeiteten.

Quelle: reuters.com

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