Afghanischer Minister: Deutschland verletzt Asylbewerber-Rechte

  04 Oktober 2016    Gelesen: 413
Afghanischer Minister: Deutschland verletzt Asylbewerber-Rechte
Der afghanische Flüchtlingsminister Alami Balkhi hat die Regierung in Berlin beschuldigt, mit der Abschiebung von Asylbewerbern deren Rechte zu verletzen. Zugleich räumte der Politiker ein, dass die Erwartungen, mit denen die Flüchtlinge nach Europa kamen, nie in Erfüllung gegangen seien.
In einem Gespräch mit Sputnik Dari erinnerte Balkhi daran, dass Deutschland — anders als andere europäische Staaten — seine Toren für die Flüchtlinge geöffnet habe.

„Als der Flüchtlingszustrom jedoch bedeutend wurde, kündigten Deutschland und auch andere Staaten an, Migranten zu deportieren, ohne irgendwelche Abkommen mit den betreffenden Herkunftsländern zu unterzeichnen“, kritisierte der Minister. „Damit machten sie deutlich: Sie wollen das Problem einseitig lösen und Migranten heimschicken.“ „Wir nehmen diese Entscheidung in keiner Form an, denn die einseitige Deportation verletze die Rechte der Flüchtlinge“, so Balkhi weiter. Der Minister räumte außerdem ein, dass afghanische Flüchtlinge von ihrem Empfang in Europa enttäuscht seien. Bereits 2000 von ihnen seien freiwillig nach Afghanistan zurückgekehrt. „Wir sind überzeugt, dass diese Zahl weiter wachsen wird. Denn die Menschen sehen, dass ihre Erwartungen sich nicht bewahrheitet haben und dass sie zu Hause mehr Komfort als in Europa haben.“

Quelle : spiegel.de

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