USA könnten Hauptverbündeten Großbritannien an China verlieren

  29 Oktober 2015    Gelesen: 514
USA könnten Hauptverbündeten Großbritannien an China verlieren
China schiebt sich zwischen Großbritannien und die USA, und das bedroht die engen Beziehungen der beiden angelsächsischen Länder, schreibt der Reuters-Kolumnist John Lloyd.

Bei seinem Besuch in Großbritannien wurde der chinesische Staatschef Xi Jinping mit höchsten Würden geehrt. Königin Elisabeth II. veranstaltete im Buckingham Palace einen feierlichen Empfang zu Ehren des chinesischen Gastes. Danach hielt Xi Jinping eine Rede im britischen Parlament.
Die große Aufmerksamkeit beim Besuch des chinesischen Staatschefs ist klar – Peking will rund 46 Milliarden US-Dollar in verschiedene britische Projekte investieren, darunter zwölf Milliarden für den Bau eines neuen AKW (ein Gemeinschaftsprojekt mit Frankreich), und will die Londoner City als westliches Zentrum für Operationen mit der chinesischen Währung nutzen.
Großbritannien verstand sich ein Jahrhundert lang als bester Freund der USA in der internationalen Arena, doch diese Freundschaft hat sich auf Dauer wohl nicht bewährt, so der Experte.


„Das scheidende Jahr wird durch die Spannungen in Erinnerung bleiben, die in den Beziehungen zwischen beiden Ländern zu erkennen sind“, schreibt Lloyd. Washington war unzufrieden mit den Rüstungskürzungen Großbritanniens und kritisierte London scharf, als die Briten die Liste der westlichen Länder anführten, die sich der Asiatischen Infrastrukturinvestmentbank – einem chinesischen Projekt – anschlossen, ohne diese Entscheidung mit den US-Partnern abzusprechen.
„Großbritannien revidiert seine Strategie auf höchster Ebene – die britische Regierung will zeigen, dass sie gute Beziehungen zu China anstrebt“, zitiert Lloyd eine ungenannte Quelle im Weißen Haus.


Dem Experten zufolge setzt London auf China und beginnt verdeckt ein Spiel gegen Washington, dessen Potential vor dem Hintergrund der Möglichkeiten Pekings in den Hintergrund tritt. Ein solcher Kurs sei die Initiative des jetzigen Finanzministers George Osborne und könne als Revision der langfristigen Strategie betrachtet werden, weil man sich wegen der Schwäche des jetzigen US-Präsidenten und der ständigen Widersprüche innerhalb der US-Eliten jetzt kaum auf die USA verlassen kann.
Wahrscheinlich sei außerdem eine Revision des außenpolitischen Kurses Londons – falls Großbritannien aus der EU austritt, muss die gesamte Architektur der internationalen Politik mit ernsthaften Folgen rechnen, so der Journalist. Der EU-Austritt Großbritanniens würde die Schwäche Washingtons verdeutlichen und die Lage in der europäischen Gemeinschaft destabilisieren, denn dort gebe es mehrere Länder, auf die sich eine solche Entscheidung negativ auswirken würde, so der Experte.



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