Fahnder ermitteln gegen mehr als 50 Banken im Ausland

  04 Oktober 2016    Gelesen: 621
Fahnder ermitteln gegen mehr als 50 Banken im Ausland
Nicht nur in der Schweiz sitzen die Geldinstitute, gegen die Ermittlungsverfahren wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung laufen. Schon jetzt haben die Steuerfahnder dem deutschen Fiskus mehr als 100 Millionen Euro gebracht.
Steuerfahnder aus Nordrhein-Westfalen haben nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ in den vergangenen beiden Jahren gegen 57 Banken aus der Schweiz, Liechtenstein, Österreich und Luxemburg Ermittlungsverfahren wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung eingeleitet. Auf die Spur gekommen seien die Fahnder den Finanzinstituten durch die Auswertung von Selbstanzeigen deutscher Bürger, die den Behörden Schwarzgeldkonten im Ausland meldeten. Die Ermittler hätten sich die Selbstanzeigen gezielt daraufhin angeschaut, welche Banken wiederholt darin vorgekommen seien.

In etwa zehn Verfahren seien sich die deutschen Steuerfahnder und die ausländischen Banken bereits über Bußgeldzahlungen in Höhe von insgesamt 120 Millionen Euro einig geworden, schreibt die Zeitung weiter. Derzeit werde in einem größeren Fall über rund 60 Millionen Euro Bußgeld verhandelt. Unter den verdächtigten Instituten sind dem Bericht zufolge auch Banken, die bereits vor Jahren anderweitig wegen Steuerdelikten aufgefallen waren.

Nordrhein-Westfalen geht besonders energisch gegen Steuerbetrug vor. Das Land hat seit 2010 elf Datenträger mit Daten mutmaßlicher Steuersünder erworben. Nach Angaben des Finanzministeriums von Anfang August haben die dadurch ausgelösten Selbstanzeigen und Bußgelder von Banken wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung seitdem rund sechs Milliarden Euro bundesweit eingebracht. Davon seien 2,1 Milliarden Euro nach NRW geflossen.


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