Ist Martin Schulz Favorit für die SPD-Kanzlerkandidatur?

  07 Oktober 2016    Gelesen: 766
Ist Martin Schulz Favorit für die SPD-Kanzlerkandidatur?
Wer wird 2017 für die SPD als Kanzlerkandidat antreten? Parteichef Sigmar Gabriel hätte den ersten Zugriff, hat sich aber noch nicht erklärt. Jetzt mehren sich offenbar die Zeichen, dass es auf einen anderen Namen hinauslaufen könnte.
Wer soll bei der Bundestagswahl 2017 als Kanzlerkandidat für die SPD antreten? Nach einem Bericht deutet sich bei den Genossen eine überraschende Wende an. Wie die Zeitschrift „Spiegel“ berichtet, favorisiert eine wachsende Zahl führender Genossen inzwischen EU-Parlamentspräsident Martin Schulz.

„Über alle Flügel und Landesgruppen hinweg gibt es eine breite ,Bloß nicht Gabriel‘-Bewegung“, sagte ein einflussreicher Abgeordneter dem „Spiegel“. Gabriel kämpft dem Bericht zufolge nicht nur gegen die Skepsis der Partei. Interne Umfragen zeigten auch, dass der SPD-Vorsitzende selbst unter den eigenen Wählern kritisch gesehen wird.

Viele einflussreiche Sozialdemokraten fürchteten zudem, dass Gabriel sich bei einer Kandidatur noch immer selbst im Weg stehen könnte. „Wir brauchen einen Kandidaten, der rockt, der es aber vor allem nicht selbst verbockt“, zitiert das Magazin einen hochrangigen SPD-Vertreter. Weil Schulz in absehbarer Zeit bekennen müsste, ob er für eine weitere Amtszeit als EU-Parlamentspräsident kandidiert, könnte eine Entscheidung über den SPD-Kanzlerkandidaten noch im Oktober fallen.

Schulz als Kanzlerkandidat – oder als Außenminister?
In Berliner SPD-Kreisen ist ein Wechsel von Schulz in die Hauptstadt schon seit Monaten ein Szenario, das diskutiert wird. So heißt es unter Genossen seit längerem, sollte Schulz im nächsten Frühjahr, wie ursprünglich geplant, nicht eine weitere Amtszeit als EU-Parlamentspräsident anstreben, könnte er als Kanzlerkandidat nach Berlin wechseln und der SPD damit womöglich größere Chancen verschaffen als mit einem Spitzenkandidaten Sigmar Gabriel.

Ein anderes Planspiel sieht Schulz auch als möglichen neuen Bundesaußenminister, sollte Frank-Walter Steinmeier im Frühjahr Joachim Gauck als Bundespräsident beerben. Seine generelle Bereitschaft, nach Berlin zu wechseln, soll Schulz nach Informationen des „Spiegel“ parteiintern bereits erklärt haben.


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