Portugiese Guterres als neuer UN-Generalsekretär bestätigt

  14 Oktober 2016    Gelesen: 822
Portugiese Guterres als neuer UN-Generalsekretär bestätigt
Konflikte, Hunger, Armut und Naturkatastrophen: Die To-Do-Liste auf António Guterres` neuem Schreibtisch ist lang. Als UN-Generalsekretär will der Portugiese ab Jahresbeginn ein Brückenbauer sein.
Die UN-Vollversammlung hat den früheren portugiesischen Ministerpräsidenten António Guterres(67) für das Amt des Generalsekretärs der Vereinten Nationen bestätigt. Guterres übernimmt das Amt vom Südkoreaner Ban Ki Moon zum 1. Januar 2017 für fünf Jahre.

Der Schritt der 193 Mitgliedstaaten am Donnerstag galt als Formalie, nachdem der Sicherheitsrat den früheren Chef des UN-Flüchtlingshilfswerks für den Posten bereits nominiert hatte. In der rund 70-jährigen UN-Geschichte hatte das Plenum eine solche Personalie noch nie blockiert.

«Die dramatischen Probleme der komplexen Welt von heute können nur zu einer menschlichen Herangehensweise anregen, in der der Generalsekretär weder alle Antworten hat noch seine Sichtweisen aufzuerlegen versucht», sagteGuterres nach der Wahl. Er versprach, zu vermitteln, ehrlich zu verhandeln und Brücken zu bauen. «Ich werde mein Bestes tun, dem Ziel des Friedens für das syrische Volk zu dienen», sagte Guterres, der sich mit Englisch, Französisch und Spanisch in drei der sechs offiziellen UN-Sprachen äußerte.

Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel gratulierte Guterres «persönlich und im Namen der SPD» zur Wahl. In diesen schwierigen Zeiten
brauche man «Brückenbauer, die im Stande sind bestehende Mauern über
Kultur- und Staatengrenzen hinweg zu durchbrechen», erklärte Gabriel. «Deine langjährige Erfahrung auf dem internationalen Parkett ist nun gefragt, denn wir brauchen starke und handlungsfähige Vereinte Nationen.»

Der Präsident der Vollversammlung, Peter Thomson, erklärte: «Ich bin sicher, dass Herr Guterres der Weltgemeinschaft mit Hingabe und als moralische Instanz dienen wird und die Stimme unseres Gewissens und der Menschheit während seiner Amtszeit sein wird.» Amtsinhaber Ban bezeichnete Guterres als «wundervolle Wahl», die UN zu lenken. US-Präsident Barack Obama erklärte, Guterres habe den «Charakter, die Vision und die Fähigkeiten», die zu dieser kritischen Zeit nötig» seien.

Nach den ungeschriebenen regionalen Verteilungsprinzipien der UN wäre eigentlich ein Vertreter aus Osteuropa an der Reihe gewesen. Viele hatten für eine Frau plädiert - alle bisherigen Generalsekretäre waren Männer. Im Gespräch war unter anderem die Vizepräsidentin der EU-Kommission, die Bulgarin Kristalina Georgiewa, gewesen.

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