Warum Putin schon wieder Trump lobt

  17 Oktober 2016    Gelesen: 585
Warum Putin schon wieder Trump lobt
Der verbale Schlagabtausch zwischen Russland und den USA geht in die nächste Runde. Erst droht US-Vizepräsident Biden Moskau mit einer Cyberattacke. Jetzt keilt der Kremlchef zurück.
Kremlchef Wladimir Putin hat US-Vizepräsident Joe Biden "beispiellose Drohungen" vorgeworfen. Biden hatte zuvor im Fernsehen eine Botschaft an Russland angekündigt, die "größte Wirkung" entfalten werde. Der TV-Sender NBC berichtete, damit sei eine Cyberattacke gemeint, die der Geheimdienst CIA plane.

Putin sagte der Agentur Interfax zufolge, die Äußerungen Bidens seien ein Verstoß gegen internationale Normen. Russland wolle keine Konfrontation. Aber eine Attacke würde Moskau nicht unbeantwortet lassen.

"Aggressive Rhetorik"

Der Demokrat Biden wolle mit den Vorwürfen an Moskau im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf punkten. Die demokratische Kandidatin Hillary Clinton pflege eine "aggressive Rhetorik", während ihr republikanischer Konkurrent Donald Trump im Anti-Terror-Kampf zur Zusammenarbeit aufrufe. Putin hatte Trump bereits mehrfach als brillant und talentiert gelobt.

"Ich hoffe, dass es eine Chance auf Wiederherstellung der bilateralen Beziehungen nach der Wahl gibt", sagte Putin. Mit Sanktionen gegen Russland seien die Konflikte in der Ukraine und in Syrien nicht zu lösen.

Putin rief zur Zusammenarbeit im Anti-Terror-Kampf auf. Der Kremlherr kritisierte in diesem Zusammenhang, die USA hätten russische Warnungen vor den Boston-Attentätern ignoriert. Die tschetschenischen Zarnajew-Brüder hatten im April 2013 einen Sprengstoffanschlag auf den Boston-Marathon verübt. Drei Menschen starben.

Das Verhältnis zwischen Russland und den USA ist seit Monaten angespannt - vor allem wegen des syrischen Bürgerkriegs, in dem beide Militärmächte unterschiedliche Konfliktparteien unterstützen.

Zusätzlich belastet wurden die Beziehungen durch Vorwürfe aus Washington, Moskau mische sich mit Hackerangriffen auf Computersysteme politischer Organisationen und Institutionen in den laufenden US-Präsidentschaftswahlkampf ein. Der russische Außenminister Sergej Lawrow bezeichnete diese Anschuldigung als Unsinn.

Quelle : spiegel.de

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