„Admiral Kusnezow“ erschreckt Briten: Nordflotte vor Syrien beunruhigt Nato

  18 Oktober 2016    Gelesen: 2216
„Admiral Kusnezow“ erschreckt Briten: Nordflotte vor Syrien beunruhigt Nato
Die Fahrt eines Flugzeugträgerverbands der russischen Nordflotte über den nordöstlichen Atlantik ins Mittelmeer beunruhigt die Nato-Länder, vor allem Großbritannien, wie die Zeitung „Nesawissimaja Gaseta“ am Montag schreibt.
Nach Angaben westlicher Medien will die britische Kriegsflotte zusammen mit weiteren Nato-Kräften künftig russische Schiffe begleiten und deren Manöver beobachten. Das sei, so die Zeitung, verständlich, wo doch die Schiffsgruppe der Nordflotte mit den schweren Kreuzern „Admiral Kusnezow” und „Pjotr Weliki” an der Spitze entlang der Seegrenzen der nordeuropäischen Länder fahren wird.

Die letzte Fahrt ins Mittelmeer und in den Atlantik in dieser Größenordnung fand in der ersten Jahreshälfte 2014 statt — in einer Zeit, als die Krim Russland beitrat und im Donezbecken ein Bürgerkrieg ausbrach. Seitdem sieht die Nato in Russland wieder einen Feind, verzichtet auf Kooperation und kehrt zu Positionen des Kalten Kriegs zurück. Die britische Zeitung „Daily Telegraph“ schrieb am Samstag, dass sich das Nato-Kommando auf eine umfangreiche Operation zur Begleitung des Kreuzers „Admiral Kusnezow” und des russischen Schiffsverbands im Nordatlantik, dem Golf von Biskaya und im Mittelmeer vorbereite. Nach „Times“-Angaben werden die russischen Schiffe von zwei britischen Schiffen – den Zerstörern HMS Duncan und HMS Richmond — begleitet.

Dieser Aktion könnten sich auch Schiffe der Seestreitkräfte Frankreichs, Dänemarks, Norwegens und des eigentlich neutralen Schwedens anschließen. In diesen Ländern wird seit langem von angeblich aggressiven Plänen Moskaus gesprochen. Laut „Daily Mail“ will Russlands Flotte nahe der britischen Grenzen Stärke demonstrieren, die Zeitung zeigte sogar eine Karte, wo das Bombenwerfen von russischen bordgestürzten Flugzeugen geübt wird – nördlich der Küste Schottlands. „Daily Mail“ wies am Samstag ebenfalls darauf hin, dass die russischen Schiffe nahe der Küste Großbritanniens zu Provokationen neigen könnten. Die russische Wirtschaft orientiere sich in Richtung Militär und die vom Staat gesponserten TV-Sendungen bereiteten die Russen auf einen möglichen ausländischen Angriff vor, hieß es weiter.

Moskau reagiert bislang nicht auf diese Berichte. Nach Angaben des Pressedienstes der Nordflotte ist das Ziel der Fahrt des Flugzeugträgerverbands die Gewährleistung der Marinepräsenz in wichtigen Gebieten der Weltmeere. Dabei wird betont, dass besondere Aufmerksamkeit der Sicherheit der russischen Schifffahrt sowie das Reagieren auf neue Herausforderungen wie Piraterie und internationalen Terrorismus gewidmet werde. Das Zusammenwirken der Besatzungen der Schiffe, gemeinsames Vorgehen der Kräfte der Flugzeugträger, Flugzeuge und Hubschrauber würden geübt. Damit könnte die russische Flugzeugträgergruppe auch Manöver nahe der schottischen Küste durchführen, was allerdings keine aggressiven Pläne Russlands seien.

Laut dem stellvertretenden Leiter des Verteidigungsausschusses des Föderationsrats, Franz Klinzewitsch, können „Admiral Kusnezow” und „Pjotr Weliki” jede Aufgabe weltweit an beliebigem Ort auf hoher See lösen. Ihm zufolge ist ein Einsatz dieser Kreuzer vor dem Hintergrund der Situation in Syrien nicht vorgesehen, die Lage im Lande werde jedoch berücksichtigt.

Experten gehen derweil davon aus, dass die jetzige Fahrt des Nordflottenverbands in den Atlantik und ins Mittelmeer unmittelbar mit der Situation in Syrien verbunden ist. Laut Generaloberst Leonid Iwanow sollen in Syrien erstmals in der Geschichte des neuen Russlands bordgestützte Fliegerkräfte nicht bei Übungen, sondern unter Kampfbedingungen eingesetzt werden. Wie der ehemalige Kommandeur der Nordflotte, Admiral Wjatscheslaw Popow, betonte, werden von russischen Flugzeugträgern nicht nur Flugzeug- sondern auch Raketenangriffe versetzt. „Pjotr Weliki” sei ein Angriffskreuzer, der mit einem taktischen Raketenkomplex mit sehr starkem Flugabwehrsystem ausgestattet sei. Er könne mit Deckung aus der Luft Angriffsaufgaben sowie andere Aufgaben erfüllen – Anti-U-Boot-, Anti-Minen-Kampf, Aufklärung sowie Zielanweisung, so Popow.

Quelle:sputniknews

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