So habe P. im Januar auf der Gemeinde seinen Pass ab- und seine Staatsbürgerschaft aufgeben wollen. Kurze Zeit später habe der Mann auch seinen Wohnsitz abgemeldet und sei "nach unbekannt verzogen", obwohl er Eigentümer des Hauses ist und weiter dort wohnte. Auch den Briefkasten habe er abmontiert - damit Gläubiger keine Forderungen mehr an ihn schicken konnten.
Im Frühjahr habe er schließlich kurz nach diesen Aktionen sein Gewerbe abgemeldet. Der 49-Jährige hatte in dem Ort ein kleines Kampfsportstudio betrieben, in dem er auch Gewaltpräventionskurse angeboten habe. Nach seinen Eindrücken sei der Mann kein völliger Einzelgänger gewesen. "Er hatte wohl ein normales soziales Umfeld", sagte Schwarz.
"Wir haben ihn aber eben für ein bisschen anders gehalten, aber nicht in der Form, dass man reagieren muss." Der Mann, der 31 Waffen und einen Jagdschein besaß, habe zumindest im Gemeindegebiet keine Jagdpacht gehabt.
Der "Reichsbürger" hatte am Mittwoch bei einer Razzia zwei Polizisten schwer verletzt. Einer von ihnen starb in der Nacht. Zwei weitere Beamte wurden durch Glassplitter verletzt. Ein Richter erließ Haftbefehl wegen Mordes gegen den Schützen.
Wie eine Sprecherin der Nürnberger Staatsanwaltschaft sagte, werden dem selbst ernannten "Reichsbürger" zudem versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Der 49-Jährige äußerte sich bislang weder bei der Polizei noch vor dem Ermittlungsrichter zu den Vorwürfen. Er kommt nun in Untersuchungshaft in das Nürnberger Gefängnis.
Quelle : spiegel.de
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