Nichtsdestotrotz hätten die 27 übrigen EU-Staaten das Recht und die Pflicht, sich ohne Großbritannien zu treffen, um über ihre Strategie für die Austrittsverhandlungen zu beraten, betonte Tusk.
Die britische Regierungschefin Theresa May hatte zuvor die EU-Partner davor gewarnt, ohne ihr Land Entscheidungen für die gesamte Union zu treffen. Zudem bekräftigte sie laut Tusk bei ihrem ersten EU-Gipfel, bis Ende März den offiziellen Austritts-Antrag zu stellen. Im Juni hatten die Briten in einem Referendum dafür gestimmt, der EU den Rücken zu kehren.
Merkel: Gute Zusammenarbeit mit May
Derweil sieht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) trotz des angekündigten Brexits eine gute Arbeitsgrundlage mit Großbritannien. Die britische Premierministerin Theresa May habe bei ihrer ersten Teilnahme an einem Europäischen Rat versichert, dass Großbritannien bis zu seinem Austritt aus der Europäischen Union ein „volles Mitglied“ bleiben wolle, sagte Merkel am frühen Freitagmorgen in Brüssel. „Das ist für uns eine gute Botschaft gewesen“, betonte Merkel.
May habe zudem angekündigt, dass die Austrittsverhandlungen zwar zum Wohle Großbritanniens, aber nicht zum Schaden der EU geführt werden sollten. „Das wird in der Praxis noch mal ein schwieriger Weg, aber ich finde das, was sie heute zum Einstand hier im Europäischen Rat gesagt hat, das ist okay und das ist eine gute Grundlage, um weiter miteinander zu arbeiten“, sagte Merkel.
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