Syrien: Sibel Öztürk – der „Erste-Hilfe-Engel“ von Dscharablus

  24 Oktober 2016    Gelesen: 746
Syrien: Sibel Öztürk – der „Erste-Hilfe-Engel“ von Dscharablus
Der Job sei hart, gesteht sie. „Aber unsere Aufgabe besteht darin, Leben zu retten, und wir arbeiten in dem Bewusstsein, dass wir diese Aufgabe unter allen Umständen erledigen müssen.“
Der „Erste-Hilfe-Engel“ von Dscharablus in Syrien, eine türkische Rettungssanitäterin, tritt den Schrecken des Krieges zum Trotz täglich einen Wettlauf mit der Zeit an, um Leben zu retten und den Menschen in Syrien medizinische Versorgung zukommen zu lassen.

Seit etwa zwei Wochen arbeitet Sibel Öztürk in Dscharablus. Wenn auch die Stadt in Nordsyrien im Zuge der türkischen Militäroperation Schutzschild Euphrat von den IS (Daesh)-Terroristen befreit worden ist, gehen die Kämpfe in den umliegenden Gebieten dennoch weiter, und die Verletzten werden zur Behandlung nach Dscharablus gebracht.

Öztürk, die auch ehrenamtlich beim Nationalen Rettungssanitäterteam der Türkei aktiv ist, verbringt die meiste Zeit im Krankenhaus und auf der Straße. Öztürk eilt in Höchstgeschwindigkeit zu den Verletzten, um sie in das mit der Unterstützung der Türkei errichtete Krankenhaus in Dscharablus zu bringen.

Die 30-Jährige erzählt der Nachrichtenagentur Anadolu, dass sie vor Dscharablus in einer Notfallzentrale in der südosttürkischen Provinz gearbeitet habe. Zunächst habe ihr der neue Job Angst gemacht. „Aber jetzt habe ich mich daran gewöhnt, in diesem Gebiet zu leben und liebe meine Arbeit“, sagt sie und fügt hinzu:

„Als ich zum ersten Mal hier war und den Fuß auf die Straßen von Dscharablus setzte, war ich in Sorge. Aber jetzt kann ich mit Leichtigkeit einen Rettungswagen fahren und meiner Arbeit nachgehen.“

Der Job sei hart, gesteht sie. „Aber unsere Aufgabe besteht darin, Leben zu retten, und wir arbeiten in dem Bewusstsein, dass wir diese Aufgabe unter allen Umständen erledigen müssen.“

Öztürk sagt, sie erlebe jeden Tag ein anderes erschütterndes Ereignis. „Anfangs war es hart für mich, abgetrennte Arme und Beine, die Tränen der Kinder, die ihren Vater verloren haben, zu sehen“, so Öztürk weiter. „Aber unsere Gefühle sollten die Art und Weise, wie wir unseren Job erledigen, nicht beeinflussen“, fordert sie.

„Ich kann auch, wenn es sein muss, einen Rettungswagen fahren, da ich den entsprechenden Kurs absolviert habe. Unsere Pflichten bei der Arbeit helfen uns, unsere Gefühle unter Kontrolle zu halten und schnell zu arbeiten“, fährt sie fort und fügt hinzu, dass sie sich sicher fühle, auch wenn sie in einem Kriegsgebiet arbeite.

Die Türkei startete die Militäroperation Schutzschild Euphrat am 24. August mit dem Ziel der Verbesserung der Sicherheitslage, Unterstützung der Koalitionskräfte und Eliminierung der Terrorbedrohung – insbesondere durch den IS (Daesh) – entlang der türkischen Grenze, bei der mit Panzern, Artillerie und Kampfjets der Türkei unterstützte Kämpfer der Freien Syrischen Armee (FSA) zum Einsatz kamen.

Quelle:nachrichtenxpress

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