Junge spielt auf dem Bauernhof. Dann sterben 30 Kühe

  27 Oktober 2016    Gelesen: 570
Junge spielt auf dem Bauernhof. Dann sterben 30 Kühe
Urlaub auf dem Bauernhof mit teuren Folgen: Ein 11-Jähriger stach beim Spielen auf Futterballen ein, die in Folie eingeschweißt waren. Der Bauer aus dem Allgäu verlangt nun 170.000 Euro Schadenersatz.
Auf rund 170.000 Euro Schadenersatz klagt ein Allgäuer Landwirt vor dem Oberlandesgericht in Augsburg, weil ein Urlauberkind auf seinem Hof Löcher in Siloballen gestochen hat.

Der Elfjährige aus dem Großraum Stuttgart hatte die Science-Fiction-Saga “Star Trek“ nachgespielt. Die mit Folie umwickelten Maisballen dienten ihm als „Klingonen“, die bekämpft werden mussten. Der Junge stach auf die Ballen mit einem Weidezaunstab ein. Zwölf Ballen wurden dabei beschädigt.

Klage in erster Instanz abgewiesen

Klingt harmlos, doch durch die Löcher in der Folie, die die Silage haltbar machen sollen, verdarb das Futter. Der Bauer verfütterte es trotzdem, er habe den Schaden nicht erkannt. Am Ende wurden mehr als 30 Kühe durch das verdorbene Futter krank und verendeten.

Der Landwirt aus dem Raum Lindau verklagte deshalb das Kind und dessen Vater auf Schadenersatz. Insgesamt 170.000 Euro habe ihn der Tierarzt, der Kauf neuer Kühe sowie der Ausfall an Milchgeld gekostet.

Das Landgericht Kempten hatte die Klage in erster Instanz abgewiesen. Die Begründung: Das Kind habe zwar das Eigentum des Landwirts verletzt. Weil dem Jungen aber die Folgen seines Handelns nicht bewusst waren, könne ihm nicht einmal Fahrlässigkeit vorgeworfen werden. Das Gericht sah auch keine Verletzung der Aufsichtspflicht durch den Vater. Gegen das Urteil legte der Landwirt Berufung ein.

Quelle : welt.de

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