Türkei erhält Smart Bombs für den Antiterrorkampf aus den USA

  31 Oktober 2015    Gelesen: 1080
Türkei erhält Smart Bombs für den Antiterrorkampf aus den USA
Das US-amerikanische Außenministerium hat am Donnerstag den Verkauf von Smart Bombs-Nachrüstsätzen im Wert von 70 Millionen US-Dollar an die Türkei bestätigt, berichtete das Pentagon.

„Die Türkei ist ein Partner der Vereinigten Staaten bei der Sicherstellung von Frieden und Stabilität in der Region. Es ist ein vitales nationales Interesse der USA, seine NATO-Alliierten bei der Entwicklung und Erhaltung einer starken Selbstverteidigungsfähigkeit zu unterstützen. Der vorgeschlagene [Waffen-]Verkauf steht im Einklang mit diesen Zielen“, heißt es vonseiten des Pentagon.

Washington wird in den kommenden Tagen sogenannte Joint Direct Attack Munition, kurz JDAM (deutsch etwa Direkt-Angriffs-Munition für verbundene Streitkräfte) an die türkischen Streitkräfte übergeben. JDAM ist ein Nachrüstsatz für diverse ungelenkte Bomben. Die Lenkung erfolgt für gewöhnlich durch ein kombiniertes INS/GPS-System, wobei auch Rüstsätze mit Laserzielsystem verfügbar sind.

Der Verkauf, so erwartet, wird insbesondere die Verteidigungsfähigkeiten der türkischen Luftwaffe optimieren, fügte das Pentagon hinzu. Dennoch werde dies die militärische Balance in der Region nicht verändern. Der Rüstungsdeal bedarf einer Bestätigung des US-Kongresses.

Die Einwilligung des US-Verteidigungsministeriums kommt Monate, nachdem die Türkei der US-Luftwaffe erlaubte, die NATO-Luftwaffenbasis in Südost-Anatolien im Kampf gegen den selbsternannten „Islamischen Staat“ zu nutzen.

Während die US-geführte Anti-IS-Koalition ihre Operationen in Syrien und Irak fortführt, Russland eine eigene Luftkampagne in Syrien führt, kämpfen türkische Sicherheitskräfte überdies einen Krieg gegen die terroristische PKK. Dabei greift die Luftwaffe regelmäßig auf Bombardierungen von PKK-Positionen zurück.



Die PKK wird wegen ihrer umstrittenen politischen Ziele und militärischen Praxis in der Türkei, der EU und den USA als terroristische Vereinigung gelistet.

Nach ersten Luftschlägen gegen YPG-Positionen in Nordsyrien hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan diese Woche gewarnt, dass Ankara nicht mehr die Erlaubnis einholen werde, um die Entstehung eines eigenständigen kurdischen Staates, welches die Integrität der Türkei hinterfragt, zu verhindern, auch wenn dies bedeute, einen engen US-Alliierten in Syrien zu bombardieren.

Zudem beschuldigte der türkische Präsident Washington der Pflege von Doppelstandards und behauptete, dass die YPG den Kampf gegen den IS unter anderem als Vorwand für ethnische Säuberungen gegen die lokale arabische und turkmenische Bevölkerung missbrauche. Zahlreiche gewaltvolle Vertreibungen und Häuser-Zerstörungen vonseiten kurdischer Milizen in Nordsyrien laufen auf ein „Kriegsverbrechen“ hinaus, was im Übrigen auch die Menschenrechtsgruppe Amnesty International im Rahmen eines Berichts am 13. Oktober festgestellt hätte.


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