Zielpunkt sperrt wieder auf

  28 Oktober 2016    Gelesen: 1359
Zielpunkt sperrt wieder auf
Zwei im Großhandel tätige Wiener Unternehmer haben die Marke gekauft und wollen die Supermarktkette in ganz Österreich wiederbeleben. Eine Testfiliale eröffnet im November.
Ziemlich genau ein Jahr nach der Zielpunkt-Pleite sperrt „Zielpunkt“ wieder auf: Mit altem Design, altem Namen – aber neuen Besitzern. Manuela und Ramas Atanelov, haben die Wortbildrechte aus der Konkursmasse des ehemaligen Besitzers Georg Pfeiffer erbworben – und wollen die ramponierte Marke wieder zum Leben erwecken. Das ambitionierte Ziel: Supermarktfilialen in ganz Österreich. Der erste Schritt ist eine Testfiliale in der Wallensteinstraße nahe der Friedensbrücke in der Wiener Brigittenau.

„Wir wollen hier unser Konzept für rund drei Monate testen und nächstes Jahr weitere Filialen in ganz Wien eröffnen“, sagt Manuela Atanelov (53). Es gebe noch immer sehr viele Grätzeln in der Stadt, wo die Nahversorgung sehr schlecht sei, man weit zu Fuß gehen oder gar mit dem Auto fahren müsse. In dieses Vakuum wolle man vordringen. Wo die neuen Standorte sein werden, wollten die frischgebackenen Zielpunkt-Chefs noch nicht verraten. Die Verhandlungen um Geschäftslokale seien in vollem Gange.

Hauptzielgruppe Familien

Die Hauptzielgruppe der neuen alten Supermarktkette sind Familien, die knapp bei Kasse sind. „Viele Familien ernähren sich ungesund, weil gewisse Waren in vielen Supermärkten sehr teuer sind – das muss aber nicht sein“, sagt Manuela Atanelov, die mit ihrem Geschäftspartner und Exmann Ramas (57) seit drei Jahrzehnten im Großhandel mit unterschiedlichsten Produkten tätig ist. So waren sie etwa Hauptlieferanten der Ladenkette „Bestpreis“, die mehr als 90 Filialen hatte. Derzeit beliefern die Anatelovs hauptsächlich Großhändler von Supermärkten (vor allem türkische) mit Obst und Gemüse.Mit ihrem Know-how um Grünzeug wollen sie punkten. Im neuen Zielpunkt soll es eine breitere Obst- und Gemüse-Auswahl sowie sonst im Supermarkt weniger gängige Sorten geben. „Es gibt so tolles Gemüse, das aber nur selten in den Regalen zu finden ist. Wir wollen unseren Kunden diese Vielfalt zeigen. Unsere Filialen sollen Marktflair verströmen“, sagt Ramas Atanelov. Neben Gemüse soll im Zielpunkt vor allem Fleisch günstiger als woanders zu bekommen sein – denn Rindfleisch etwa sei in vielen Supermärkten für Familien schlicht zu teuer.

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