US-Expertin: Trumps Sieg - Weckruf für Eliten in Europa
Laut Botschafter John Tefft habe Barack Obama noch drei Monate Zeit, um mit Russland wichtige Probleme zu besprechen, etwa die Ukraine und Syrien. Für die kommende Woche seien noch Gespräche zwischen Moskau und Washington zu den Themen Nuklearwirtschaft und Abrüstung geplant. Es dürfe keine Pause geben, der Dialog werde weiter geführt. „Man sollte jetzt nicht sofort irgendeine neue Politik Amerikas gegenüber Russland erwarten“, so der US-Botschafter. Es werde keine sofortige Wende geben.
Tefft hat nicht gesagt, ob jetzt die Sanktionen aufgehoben werden oder die bilaterale Präsidentschaftskommission USA-Russland ihre Arbeit wieder aufnehmen wird, so Tschernenko. „Das ist auch verständlich“, resümiert Elena Tschernenko. „Heute kann wirklich keiner genau sagen, wie Donald Trumps Außenpolitik aussehen wird, auch John Tefft nicht.“
Trumps Sieg sei außerdem ein Weckruf für diejenigen, „die auf die Stimmen bestimmter Bevölkerungsschichten schon lange keine Acht geben“, meint die Journalistin. „Es war vor allem die weiße Mittel- und Arbeiterschicht, die Donald Trump gewählt hat, Menschen, die schon lange nicht mehr fühlen, dass sie mit dabei sind und von der Globalisierung sowie von dem, was in der Wirtschaft und Politik passiert, profitieren.“
Das sei auch ein Weckruf für Europa, fügt sie hinzu. „Viele sehen Parallelen zu dem, was in Großbritannien mit dem Brexit geschehen ist, der ebenfalls unerwartet kam. Das waren auch Menschen, die gegen die Globalisierung gestimmt haben. Man kann bestimmte Parallelen auch zu Frankreich ziehen, wo Marine Le Pen den gleichen Weg wie Donald Trump geht.“
Auf jeden Fall sei es ein Weckruf für die Elite in Europa, die nicht vergessen sollte, dass „es Bevölkerungsschichten gibt, die etwas zu sagen haben, aber heute nicht gehört werden“, schlussfolgert Elena Tschernenko.
Quelle:sputniknews