Britische Forscher decken auf: So kommt IS an westliche Waffen

  23 November 2016    Gelesen: 830
Britische Forscher decken auf: So kommt IS an westliche Waffen
Die Terrormiliz Daesh (Islamischer Staat, IS) kämpft mit Waffen, die in Osteuropa hergestellt werden und dann über die USA und Saudi-Arabien nach Syrien und den Irak fließen. Das ist das Ergebnis einer Studie des britischen Forscherteams Conflict Armament Research (CAR), wie BBC berichtet.
„Die Weltgemeinschaft war bisher blind und übersah die Tatsache, dass Waffen in die Kriegsgebiete umgeleitet werden“, sagte CAR-Vertreter James Bevan. Sein kleines Forscherteam hat in den Gebieten gearbeitet, die noch vor kurzem unter Kontrolle des IS gestanden haben.

Ausgerüstet mit Foto- und Videokameras versuchten die CAR-Forscher zu klären, wie die Waffen, die eigentlich für Rebellen bestimmt gewesen sein sollen, bei den Terroristen landeten. Im irakischen Qaraqosh unweit von der IS-Hichburg Mossul stießen sie auf leere Munitionskisten, deren Markierung Aufschluss über die Herkunft gab. Nach Angaben der Forscher wurde ein bedeutender Teil dieser Waffen in osteuropäischen Fabriken hergestellt und dann an die Regierungen der USA und Saudi-Arabiens legal verkauft.

Danach wurden die Waffen — vermutlich über die Türkei — ins Kriegsgebiet geschickt, so die Forscher. Ihnen zufolge sind die Lieferungen für die US- und Saudi-loyalen Rebellen bestimmt, kommen bei denen jedoch nicht an. Offenbar werden sie von den Terroristen abgefangen. Laut der Studie dauert es vom Zeitpunkt der Herstellung nur zwei Monate, bis die Waffen beim IS landen.

Zuvor bereits hatten Militär- und Regierungsvertreter aus der Türkei, dem Iran und dem Irak die USA bezichtigt, den „Islamischen Staat“ heimlich mit Waffen, Geld und Lebensmitteln auszustatten. Auch ranghohe russische Politiker, darunter Präsident Wladimir Putin und Außenminister Sergej Lawrow warnten, dass Waffen, die die US-Luftwaffe nach eigenen Angaben für Rebellen in Syrien abwirft, in die Hände des „Islamischen Staates“ gelangen könnten. Das Pentagon räumte 2014 ein, dass amerikanische Waffen, die für Kurden abgeworfen wurden, beim IS gelandet sein konnten.

Quelle : sputnik.de

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