Die von den PIK-Forschern nun in der Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America" veröffentlichte Studie deckt sich im Tenor mit anderen wissenschaftlichen Studien aus den vergangenen Jahr, denen zufolge die Stabilität der Eispanzer in der westlichen Antarktis unwiderruflich gestört worden sein könnte. In den Untersuchungen geht es um die Region der Amundsen-See.
Bei den Gletschern dort wirken Rückkopplungseffekte, die ein einmal begonnenes Schmelzen unumkehrbar machen können. Große Teile des Eises haben bisher noch keinen Kontakt zum Meerwasser, weil die Eisfelder auf einem unebenen Felsenbett aufliegen, das erst in Richtung des Antarktis-Inneren zu einem tieferem Becken abfällt.
Bislang liegt die Eiskante in vergleichsweise flachem Wasser. Durch das Abschmelzen weicht sie jedoch weiter zurück in das tiefer werdende Becken. Dadurch wird die Kontaktfläche zwischen Eis und Meerwasser insgesamt größer, was den Prozess des Abschmelzens beschleunigt.
Aussagen zur Ursache des Stabilitätsverlusts in der Westantarktis trafen die Forscher in der Untersuchung dabei nicht. Es fehlten Belege, dass dieser Vorgang ursprünglich durch den Ausstoß von Treibhausgasen und die damit einhergehenden Klimaveränderungen ausgelöst worden sei, erklärte Co-Autor Anders Levermann. Davon unabhängig sei aber klar, dass jeder weitere Ausstoß von Treibhausgasen das Risiko eines Zusammenbruchs der Eispanzer der West-Antarktis und damit auch eines unaufhaltsamen Anstiegs des Meeresspiegels erhöhen werde. Die CO2-Emissionen müssten reduziert werden.
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