“Reichsbürger“ kontaktierte Polizisten

  24 November 2016    Gelesen: 583
“Reichsbürger“ kontaktierte Polizisten
Neue Verdachtsmomente in Mittelfranken: Erhielt der selbst ernannte "Reichsbürger", der in Georgensmünd einen Polizisten erschoss, Insider-Informationen aus dem Polizeiapparat? Zwei Kommissare müssen sich unangenehmen Fragen stellen.
Der sogenannte Reichsbürger von Georgensgmünd hat vor den tödlichen Schüssen auf ein Sondereinsatzkommando der Polizei per Handy-Chat Kontakt zu zwei Polizisten gepflegt. Die beiden Beamten aus Mittelfranken - ein 49 Jahre alter Oberkommissar und ein 50 Jahre alter Hauptkommissar - wurden mit sofortiger Wirkung vom Dienst suspendiert.

Ermittler durchsuchten ihre Wohnungen und Diensträume. Dabei wurden Computer und Handys sichergestellt, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Nach derzeitigen Erkenntnissen gebe es keine Anhaltspunkte dafür, dass der "Reichsbürger" vor dem Einsatz des Spezialeinsatzkommandos gewarnt worden ist, sagte Oberstaatsanwalt Alfred Huber.

Verrat von Dienstgeheimnissen

Hinweise auf etwaige Straftaten im Amt gibt es dennoch: Der 49-jährige Beamte soll im August nachgesehen haben, ob der "Reichsbürger" im Computersystem der Polizei erfasst ist. Das Ergebnis habe er ihm später mitgeteilt. Gegen den Beamten wird nun wegen des Verdachts des Verrats von Dienstgeheimnissen ermittelt.

Der 50-jährige Beamte gilt derzeit nur als Zeuge. Der 49 Jahre alte selbsternannte "Reichsbürger" hat den Ermittlungen zufolge Mitte Oktober in Georgensgmünd bei Nürnberg auf Polizisten eines Spezialeinsatzkommandos geschossen und dabei einen 32-jährigen Beamten tödlich verletzt. "Reichsbürger" erkennen die Bundesrepublik nicht an. Sie behaupten, das Deutsche Reich bestehe bis heute fort.


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